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Sister - Hated

Sister - Hated
Stil: Sleaze Metal, Glam Punk
VÖ: 03. Juni 2011
Zeit: 38:08
Label: Metal Blade
Homepage: www.sisteronline.net

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Schweden-Sleaze ist mittlerweile zum Schlagwort, zur eigenen Marke und, kommt man auf die Driving Forces, die Bands zu sprechen, in fast allen Fällen zum Garanten für Qualität geworden. Die New Wave Of Swedish Sleaze (haben eigentlich Danger den Term erfunden?) führt unaufhaltsam ihren Siegeszug fort und die Anhängerschaft wächst, wie der Rezensent unlängst anhand der Reaktionen auf den Auftritt der Crazy Lixx beim Shout It Out Loud Festival feststellen konnte. Sister aus Stockholm sind in der Szene beileibe keine Novizen mehr, sind sie doch bereits seit 2006 aktiv; dem Kenner dürfte auch ihre EP Dead Boys Making Noise (2009) mit dem Semi-Hit "Too Bad For You" ein Begriff sein, die in den entsprechenden Kreisen für gehörig Aufmerksamkeit sorgte - so wohl auch bei den Machern von Metal Blade Records, die die Band vor geraumer Zeit in ihr Roster aufgenommen haben, um nun die erste Langrille Hated zu veröffentlichen.
Sister unterscheiden sich in ihrem Sound deutlich von solchen Landsmännern wie Crashdiet, Crazy Lixx, Dirty Passion, Mama Kin etc., lässt sich doch eine weitaus ruppigere Herangehensweise ausmachen, sowohl was die textliche Ausrichtung anbelangt als auch die Mucke selbst, die tief im Punkrock kompromissloser Mache, aber eben auch im Glam der frühen 80er verwurzelt ist. Hated ist in seiner Gesamtheit ein Frontalangriff auf alles das, was der Sleaze-Bewegung in den 80ern letztlich zum Nachteil gereichte: Überproduktion, Glattpolierung und Zähmung im Allgemeinen. Sister ihrerseits scheinen kaum gewillt, sich in irgendeiner Weise an die Leine nehmen zu lassen und beginnen ihre Scheibe (nach dem Intro "Radioactive Misery") mit zwei Uptempo-Schlägen mitten ins Gesicht: "Body Blow" und "Bullshit & Backstabbing". Diese zwei Nummern sind eindeutig das Beste, was der Rezensent dieses Jahr aus dem Sleaze-Camp gehört hat (und da gab es außerdem so einiges...). Exzellenter Gesamtsound, beim dem alle Ecken und Kanten so belassen wurden, dass die Authentizität der Vorstellung, Sister wären geradewegs von schmutzverkrusteten Straßen ins Studio geschlendert, aufrecht erhalten wird. Angelehnt an alte Mötley Crüe (hier passt der Vergleich zu den Szene-Vorreitern mal wirklich) und in Verwandtschaft zu solchen Acts wie den Dead Boys, den Dictators oder auch The Alley Cats gelingt es den Schwestern, ihre Rüpelhaftigkeit in klasse Songstrukturen einzubauen, die stets auf einen einprägsamen Refrain hinauslaufen, sodass sowohl aller Straßencharme beispielsweise von Ratt genauso aus den Nummern trieft, wie die Eingängigkeit von Pretty Boy Floyd. Dazu kommt, dass die Vocals von Sänger Jamie wie die gefährlichere Version der Stimme Steve Summers (PBF) klingen, was die Songs in jene Sleaze-Ecke rückt, in der es schön ungemütlich-gemütlich wird. Die Riffs, die sich Gitarrist Lestat zum Beispiel beim endgenialen Titelsong oder der Speed-Attacke "Werewolves On Blackstreet" aus dem Ärmel schüttelt, wirken zwar ab und an wie irgendwo schon mal gehört, jedoch nie so, als ob hier abgekupfert wird, und tragen ebenso dazu bei, dass bei aller Mitsingbarkeit unterschwellig brodelnde, bedrohliche Elemente gewahrt werden. Seien es "Spit On Me" oder das noch mal aufgenommene "Too Bad For You", die an Shout At The Devil-Material der Marke "Red Hot" oder "Knock 'Em Dead, Kid" erinnern, die Schauerballade mit Alice Cooper-Touch "Would You Love A Creature" oder der Abschlusstrack "Drag Me To The Grave", in dem erneut das Gaspedal durchgetreten wird (vgl. etwa "Back Off Bitch" von G'NR), Sister haben ein Album zusammengestellt, auf dem es von Sleazeschätzen fürs neue Jahrtausend nur so wimmelt und auf dem der Fakt, dass fast alle Songs in rasantem Tempo vorgetragen werden, einen weiteren Überzeugungsbaustein liefert, um vom Album des Jahres in diesem Genre zu sprechen.
Daher: hört euch diese Scheibe an. Absolut Klasse und neben den beiden Crazy Lixx-Outputs, Babylon's Burning der leider aufgelösten Babylon Bombs und vielleicht Rest In Sleaze von Crashdiet das Beste, was die New Wave Of Swedish Sleaze bis dato (und da gab es noch viele sehr gute Alben mehr) hervorgebracht hat. Sixx points!

Fuxx

6 von 6 Punkten

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