Review

Ursprünglich wurde Heretoir aus Augsburg als Ein-Mann-Projekt ins Leben gerufen, seit letztem Jahr ist man jedoch auf ein Duo angewachsen. Ins Leben gerufen wurde Heretoir anno 2006, bislang hat man es auf ein Demo, eine EP und eine Split-EP mit Thränenkind gebracht, deren Nathanael nun den Bass und die Backing-Vocals bei Heretoir übernommen hat.
Den Sound von Heretoir als Black Metal zu bezeichnen, würde der Sache nicht gerecht bzw. würde auch etwas zu weit gehen. Zugegeben, manche schwarzmetallischen Wutausbrüche sind vorhanden (z.B. "Weltschmerz"), über weite Strecken werden aber eher ruhigere und dezentere Klänge geboten. Dabei geht man oft auch nur rein akustisch vor. Und genau so entfalten die Songs ihre wahre Pracht. Ruhig, traurig, nachdenklich und vor allem melancholisch ist das Debutalbum gehalten, so dass man die Musik als Depressiv-Rock mit Black Metal-Einschüben bezeichnen könnte, wobei sich die Black Metal-Einflüsse hauptsächlich in den Vocals widerspiegeln. Der Kraft des Wortes vertraut man hier jedoch weit weniger als der Kraft der Musik, so sind die Vocals eher verhalten eingesetzt und man lässt die Musik für sich sprechen, was auch gut so ist. Dabei nehmen Heretoir den Hörer mit auf eine Reise ins eigene Ich, bei der man seine Gedanken einfach treiben lassen kann. Intensiv-melancholische Klänge verleiten einen dazu, alles andere auszublenden und sich einfach treiben zu lassen auf Sehnsucht ausstrahlenden Melodiebögen. Ab und an geht man aber auch etwas flotter zu Werke wie bei "To Follow The Sun".
Heretoir ist vertonte Melancholie.

Ray

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