Review
Cruachan - Blood On The Black Robe
VÖ: 18. April 2011
Zeit: 58:05
Label: Candlelight Records
Homepage: www.cruachanireland.com
Fünf Jahre war es still um die Iren Cruachan, nun holen sie mit neuem Album und neuem Label im Rücken zum insgesamt sechsten Schlag aus. Und wieder hat sich das Personal-Karussell gedreht, diesmal hat es Sängerin Karen Gilligan erwischt, die die Band 2010 verlassen hat. Der Rest hat sich dazu entschieden, diese Position nicht wieder zu besetzen und sich wieder auf die Wurzeln zu konzentrieren.
Doch mit dem Sound von vor zehn Jahren hat Blood On The Black Robe nicht wirklich viel gemein. Das neue Album ist deutlich aggressiver ausgefallen. Da hätten wir zum einen mit "I Am Warrior" einen knackigen Opener mit Folk-Elementen, der sich treibend präsentiert. Oder das folgende "The Column", das durch sein fast schon tribal-artiges Drumming besticht. Leichte orientalische Einflüsse schimmern bei "Thy Kingdom Come" in den ruhigeren Momenten des Songs durch, bei denen nicht gerade Blastspeed angesagt ist. Die Vocals auf Blood On The Black Robe driften aufgrund des Keifgesangs etwas in die Black Metal-Richtung ab, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wie beim nachfolgenden Song. Ruhig und folklorisch geht es mit "An Bean Sidhe" weiter (auffallend hier sind die weiblichen Vocals), jedoch nimmt der Song ab der Mitte mit den einsetzenden Gitarren an Intensität zu. Langsam, mächtig und bedrohlich bahnt sich der Titelsong seinen Weg durch die Membrane, schraubt sich dann aber selbst nach unten und kommt in neuem Gewand und mit cleanen Vocals wieder. Spätestens hier erinnert mich der Song an Skyclad. Mächtig Gas wird bei "Primeval Odium" gegeben, der Song prescht nach einem ruhigen Beginn im Blasttempo frontal auf einen zu. Hat man diese kurze Schrecksekunde überwunden, wechselt der Song beim Refrain in groovendes Midtempo und kann hier mit der Melodieführung punkten. Deutlich folk-beeinflusster zeigt sich "The Voyage Of Bran", dem zweiten Song mit weiblicher Vocal-Beteiligung ehe es bei "Brian Boru's March" rein instrumental zugeht. Bei "Pagan Hate" geht es noch einmal heftiger zur Sache, ehe "The Nine Year War" das Album groovend ausklingen lässt.
Tja, kennt man die alten Sachen der Iren, ist man gelinde gesagt überrascht ob der Intensität, die einem hier entgegenschlägt. Cruachan können zumeist dann punkten, wenn sie sich auf die Melodieführung konzentrieren, bei den Blast-Passagen geht etwas der Wiedererkennungswert verloren.