14 Headbänga online
Suche:
Reviews (10415)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Theatres Des Vampires

Interview:
Acid Milk

Live-Bericht:
Narsil

Video:
Leaves' Eyes
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Silence kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Silence - Vain, A Tribute To A Ghost

Silence - Vain, A Tribute To A Ghost
Stil: Alternative Rock
VÖ: 22. November 2004
Zeit: 58:56
Label: Chrom Records
Homepage: www.vaintribute.com

buy, mail, print

Langsam schlage ich die Augen auf. Ich schwebe - um mich herum ist nichts. Entspannt richte ich mich auf und werfe einen Blick in alle Richtungen. In einiger Entfernung durchziehen silberne Fäden das bläuliche Nichts, weiter weg sind vereinzelte, unförmige Gebilde zu erkennen. Leise Musik ist zu hören. Sphärische, zerbrechlich wirkende Klänge dringen an meine Ohren, eine hypnotische Stimme erklingt, zieht mich zurück in den Schlaf...

Der eine oder andere wird sich jetzt denken: Ist der jetzt besoffen oder was hat der geraucht? Nichts dergleichen, Kameraden. Das ist einzig und allein das Ergebnis von 45 Minuten Silence. Das slowenische Duo liefert mit seinem neuesten Werk Vain - A Tribute To A Ghost eine Hommage an das Leben des 1998 unter mysteriösen Umständen verstorbenen Künstlers Vain (Matej Smolnik) ab. Ebenso wie die Werke besagten Herren, sind auch die Lieder des Albums sehr mystisch und poetisch gehalten, wirken zerbrechlich und verletzlich zugleich. Die einzelnen Songs glänzen durchweg durch die Abwesenheit aller Instrumente, die man mit Metal und Rockmusik verbindet. Personen, die auf eine E-Gitarre nicht verzichten können, hören am Besten hier auf zu lesen.
Jeden anderen erwartet eine Reise in eine melancholisch düstere und fragil erscheinende Welt. Die Kompositionen sind durchweg sehr minimalistisch gehalten und erleichtern es dem Hörer dadurch nicht unbedingt sich mit der Musik anzufreunden. Es ist schon einiges an Zeit und Muße nötig um sich auf die Musik einzulassen. Den Rahmen für die einzelnen Stücke bilden Klavier, Streicher (aus Fleisch und Blut), akustische Gitarren und ein Drumcomputer. Musikalisch angereichert werden die Stücke durch häufig eingesetzte Synthies, sowie orientalische und exotischere Instrumente. Erwähnenswert ist hier vor allem der Einsatz einer Gu Zheng, wodurch ein asiatischer Hauch durch das heimische Wohnzimmer zieht. Ebenfalls erwähnt werden sollte das Kraftwerk Cover "Hall Of Mirrors", bei dem Anne Clark den Gesang übernimmt. Die übrigen Songs der CD bewegen sich allesamt zwischen charttauglicher, leicht verdaulicher Popmusik ("Runalong", "Belief" oder "Surrender") und klassisch angehauchter Filmmusik ("Murder", "Pitaju Me Pitaju"), schaffen es aber selten im Ohr hängen zu bleiben und verschwinden irgendwo im musikalischen Nichts.

Stellt sich noch die Frage, was man mit dieser CD nun machen soll. Menschen, die ein Fable für exotisch angehauchten Gothic Pop haben, können hier ruhig ein Ohr riskieren. Ich für meinen Teil kann mich mit dem hier dargebotenen Material nicht wirklich sonderlich anfreunden, da ich kein Fan von synthetisch dargebotener Unterhaltungs- und Einschlafmusik bin. Als Hintergrundberieselung für einen Couchnachmittag bei Kaffee, Tee oder heißer Schokolade ist Vain - A Tribute To A Ghost aber vielleicht gerade noch brauchbar.

JR

2 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Silver - Dream Machines
Vorheriges Review: Shivan - Whatever Lot's Above

© www.heavyhardes.de