Review
Refleshed - Collapse
Dismember! Auch hier kommt mir sofort nach den ersten Tönen das schwedische Death Metal-Urgestein in den Sinn. Nach ihrer EP Drown The Sky aus dem letzten Jahr, legen die schwäbischen Death Metal-Spezialisten Refleshed nun ihr Debütalbum vor.
Gleich der Opener "Once More I Fail" gibt die Marschrichtung vor: Death Metal alter Schule vom Feinsten! Die Gitarren dröhnen in bester Sunlight-Manier, die Drums peitschen den Song mit simplen aber effektiven Rhythmen nach vorne, am Mikro wird alles zu Boden geröchelt oder gescreamt und die dezenten Anflüge melodischer Elemente fügen sich nahtlos ins Klanggewitter ein. Das gefällt und lässt keinen Old School Death Metal-Fan kalt, der sich gerne Asphyx, Dismember, Entombed oder Hail Of Bullets reinpfeift. Das Massaker setzt sich derartig fort, die Geschwindigkeit wird auch mal gedrosselt, wobei sich die langsameren Nummern nach mehrmaligem Hören als etwas schleppend darstellen. Hin und wieder schleichen sich etwas modernere Elemente in den Sound des Schwabenfünfers ein, was seinen Höhepunkt in "Rising Hope" findet, der leider wieder mit typischen 0815-Metalcore-Cleanvokals aufwartet. Ansonsten gefällt mir der abwechslungsreiche Gesang sehr gut.
In Punkto Songwriting ist man wie gesagt um Abwechslung bemüht, pfeilschnelles Stakkato-Riffing trifft auf Midtempo-Nackenbrecherparts, Refleshed sind hörbar bemüht, die unterschiedlichsten Geschwindigkeitsregionen abzudecken, wissen aber bei der langsameren Gangart noch nicht zu 100% zu überzeugen.
Abgesehen von den genannten Mängeln können Refleshed auf Collapse durchaus überzeugen. Die hörbare Spielfreude und spürbare Energie der Songs sorgt dann auch dafür, dass Collapse mehr als nur ein paar Mal im Player rotiert. Allen Death Metal-Fans, die auf oben genannte Bands stehen, ist diese Scheibe wärmstens empfohlen!