Review
Neverdream - Said
VÖ: 18. Juni 2010
Zeit: 65:04
Label: Twilight Zone Records
Homepage: www.neverdream.it
Konzeptalben sind eine Art Spezialität der Italiener Neverdream, denn sowohl das Debüt Chemical Faith als auch das zweite Album Souls 26.04.1986 waren derartig aufgebaut. Während ich vom Debüt noch das kalte Grausen bekam und bekomme, so muss man den Jungs bei Souls 26.04.1986 eine klare Steigerung attestieren. Das gilt sowohl in musikalischer wie auch in handwerklicher Hinsicht. Bei Said, dem nunmehr dritten Album, gehen Neverdream konsequent ihren Weg und versuchen ihre Stärken auszubauen.
Thematisch behandelt Said Afrika, auch wenn die Scheibe nie wirklich mit afrikanischen Klängen aufwarten kann. Stattdessen gibt es ausufernde Prog Metal-Kompositionen, die alle typischen Stilmittel von hart-metallisch über progressiv-verkopft hin zu sanft und ruhig abdecken. Dabei bleiben Neverdream nur selten unter der acht-Minuten-Grenze und beim abschließenden "The Long Walk To Freedom" knackt man sogar die 15-Minuten-Marke.
Interessant ist in meinen Ohren der wiederholte Einsatz eines Saxophons sowie die geflüsterten Passagen, denen es aber unterm Strich an Ausdruckskraft fehlt.
Mit Said können Neverdream das Niveau des Vorgängers definitiv halten. Kraftvollerer Gesang hätte der Scheibe gut getan. Pluspunkte sammeln die Jungs dagegen über das Songwriting, das zwar ausschweifend ausgefallen aber dennoch genügend straff organisiert ist, um den Hörer nicht auf halber Strecke zu verlieren. Trotzdem bietet Said immer noch genügend Komplexität, um längere Zeit auf Entdeckungsreise zu gehen. Als Anspieltipps kann ich den Opener "Kinshasa", das abwechslungsreiche "Amistad" oder den überlangen Rausschmeißer "The Long Walk To Freedom" empfehlen.
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