Review
Neverdream - Souls 26.04.1986

VÖ: 10. Juli 2008
Zeit: 60:02
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.neverdream.it
Neverdream haben ihr zweites Album herausgebracht. Dieses Mal zum Thema Tschernobyl. War es beim Debüt die Geschichte der Kinder vom Bahnhof Zoo, so ist es nun eine der größten Katastrohpen nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei ist ihr Hauptanliegen, die Erinnerungen an das Ereignis wieder in die Köpfe der Leute zu rufen. Finde ich gut.
Neverdream ziehen mächtig Register bei dieser Scheibe. Eine richtig gute Produktion, bei der sie sich Unterstützung durch Achim Köhler geholt haben. Ansonsten haben sie es selbst gemacht und gerade in diesem Punkt muss man den Jungs echt Achtung zollen, denn sie spielen auf einem richtig hohen Level. Das Schöne ist bei Neverdream, dass die Band eine sehr gutes Gesamtbild abgibt. Da ist der vereinzelte Einsatz eines Saxophons ebenso eingegliedert, wie die Keyboardsounds oder der Gesang. Zusammen stemmen sie die Sache und das auf sehr gelungene Weise.
Sie haben zwei Geschichten entwickelt, die sie in ihren Stücken erzählen. Da ist ein kleines Mädchen, das durch die Verstrahlung an Krebs erkrankte und nun nur noch von einer gesunden Welt träumen kann. Als Zweites wird von einem russischen Soldaten erzählt, der bei der Katastrophe seine Familie verliert, dies nicht verkraftet, seinen Glauben an das kommunistische Manifest aufgibt und sich selbst umbringt. Mag etwas klischeebehaftet klingen, entspricht aber durchaus den Möglichkeiten der Wahrheit.
Eine gute und bedrückende Arbeit, die die sechs Italiener abliefern. Nichts für schwache Gemüter.
Sophos