Review
The Prophecy²³ - ...To The Pit
Massacre signen in diesen Tagen einige gute Bands, was mich als thrashenden Lunatic bei The Prophecy²³ umso mehr freut. Die vier Schwaben aus der Gegend von Heilbronn/Bad Rappenau schieben nach fünf Jahren ihren zweiten Longplayer nach. ...To The Pit ist das erste Scheibchen für Massacre und sollte aufgrund der Qualität nicht das letzte gewesen sein.
Das Quartett spielt Thrash, der durch den rohen trockenen Gitarrensound an Bands wie Nuclear Assault oder Municipal Waste erinnert. Eine leichte hardcorige Skaterschlagseite ähnlich der Suicidal Tendencies oder Wehrmacht ist nicht von der Hand zu weisen. Steht der Chose sehr gut zu Gesicht und kickt ordentlich in die Magengrube. Die Vocals bewegen sich - und das leider - im Death Metal, thrashige Shouts wie in "From The Basement To The Pit" gibt es immer nur vereinzelt, ansonsten regieren Röchelrachenputzer der Marke Grunzsau im Verbund mit der Thrashstimme. Die Sixstrings sägen säuberlich schlitzgerecht in die Öhrchen, die melodischen pfeilschnellen Soli mit Wah Wah-Einsatz passen wie die Faust aufs Auge. Grooovige Parts wechseln sich mit Ufta-ufta-Tempostrecken ab, der feinsinnige Humor kommt in den Texten zum Tragen. "Immortal Attitude" oder "Mind Your Own Shit", solche Mucke macht einfach gute Laune. "23 Thrash B.C." schiebt riffend vor, das ist Thrash der guten alten Schule, zudem ist der brutale Gesang mehr im Hintergrund.
Musikalisch gibt es nichts auszusetzen, da sich die vier Schwaben auf internationalem Niveau ganz locker bewegen und mit ihrer Mucke absolut überzeugen. Sound, Image und Instrumentierung sind wirklich allerfeinst. Leider zieht der todesbleierne Gesang den Spaßfaktor etwas nach unten. Thrasher mit Hang zu leicht hektischem Metal oder Hardcore wie DRI oder Gang Green sollten mal reinhören. Gute Scheibe, die ihre Abnehmer unter der angesprochenen Klientel finden dürfte.
Siebi