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Myra - Godspeed

Myra - Godspeed
Stil: Metal/Death Metal/Hardcore
VÖ: 14. Mai 2010
Zeit: 43:18
Label: European Label Group
Homepage: -

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Kennt ihr die Sache mit dem Engel und dem Teufel? Engelchen links, Teufelchen rechts, beide flüstern einem - mal mehr, mal weniger - stichhaltige Argumente ins Ohr und versuchen sich durchzusetzen. Genauso ging es mir mit Myras Godspeed.

Lassen wir den Kerl im roten Kostüm zuerst zu Wort kommen...

Nach einer selbstbetitelten EP und dem ersten, noch nicht so richtig ausgegorenen Album The Venom It Drips erfolgt nun der nächste Angriff der Leipziger Deathcore-Combo. Das Genre erfinden auch diese Jungs nicht neu, die Songs folgen einem durchweg bekannten Aufbau und auch alle notwendigen Stilelemente (Twin-Leads, Breakdowns, ein wenig Stakkato-Riffing etc.) sind vorhanden. Mit zunehmender Spielzeit verliert das Album dann zunehmend an Durchschlagskraft und die einzelnen Tracks ähneln sich bis auf wenige Ausnahmen zu sehr. Auch die für meinen Geschmack zu laut abgemischten Gitarren schmälern das Hörvergnügen, da sich der Rest der Band in dieser etwas übersteuerten Mischung verliert.

Der geflügelte Kamerad hat dazu natürlich eine andere Meinung.

Deathcore? Ne, das trifft es nicht so ganz. Bei Myra verhält es sich ähnlich wie mit Heaven Shall Burn. Beide Bands sehe ich mehr im Death Metal als im Corebereich verwurzelt, auch wenn hier wie dort einige typische Core-Elemente vorhanden sind. Da diese aber nicht inflationär verwendet werden, unterscheiden sich Myra doch recht klar vom typischen Corevertreter. Godspeed ist vielmehr - sofern man ihm die notwendige Zeit gibt und den Rundling nicht sofort verteufelt - ein vielschichtiges, kreatives und faszinierendes Album geworden, mit dem Myra ihren eigenen Weg gehen und sich in kein bestehendes Raster drängen lassen. Dynamisch variabel aufgebaute Songs, melodische Leadgitarren, abrupte aber nie deplatzierte Rhythmuswechsel, gute Moshparts - diese Elemente prägen das Bild der Platte. Dass diese Mischung wunderbar funktioniert, wird besonders an den Songs "(For)get What You Deserve" und "Wrath" deutlich. Generell ist dem Gros der Tracks ein (teils melancholischer) hymnenhafter Charakter nicht abzusprechen und vor allem in den Pits dürfte die Mischung für massig Laune sorgen.

Ich muss zugeben, dass mich die Platte anfangs nicht so recht überzeugen und erst nach und nach an Fahrt aufnehmen konnte, wofür auch die teils zynischen Texte verantwortlich waren, die weit über die bekannten Szeneklischees hinausgehen. So werden wohl beide Welten mit dem Bastard Godspeed ihre Freude haben. Die Coregemeinde wird sich hier ebenso wie der Todesmetaller wiederfinden und beide werden an dieser Scheibe ihre Freude haben. Nur eines verhindert hier die Höchstwertung, denn mit einem hat das Teufelchen doch recht: nicht alle Songs vermögen vollends zu zünden und die Gitarren sind wirklich ein wenig zu laut abgemischt...

JR

5 von 6 Punkten

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