Review
Jex Thoth - Witness (EP)
Was rotiert das selbstbetitelte Debüt noch heute in der heimischen Anlage. Die Band um Namensgeberin Jex Thoth machte psychedelischen Rock mit Doomanleihen und massig Querverweisen zum sphärischen keyboardgeschwängerten Rock der 60er und 70er Jahre. Ein tolles Album einer tollen Band.
Zur Überbrückung bis zur nächsten Vollzeitrille schieben I Hate eine EP mit drei Stücken ins Rennen, die um die Gunst der Fans buhlt. Wer den Erstling mochte, der wird auch hier nicht enttäuscht werden. "Raven Nor The Spirit" bildet den schleppenden Einstieg mit allen Markenzeichen, die die Band so liebens- und damit hörenswert macht. Ausufernde Instrumentalpassagen mit spacigen Gitarren und Hammond- und Kirchenorgelsounds, darüber die leicht zerbrechliche Stimme der Meisterin. Ihr warmer weiblich zarter Gesang umhüllt sinnig die Ohren. Man schwebt dahin und lässt sich mit auf die gefühlvolle Reise nehmen. Das Mellotron ist ebenso unverzichtbar und verfehlt seine Wirkung nicht. Nahtlos geht der Rabe in "Slow Rewind" über, das langsam und immer langsamer sich in unsere Seelen frisst. Nach vier Minuten wird das Tempo etwas angezogen, da kann der Banger sein Fäustchen recken und das Schädelchen kurz kreisen lassen. Mit dem düsteren aber doch frohen Slapp Happy-Cover "Mr. Rainbow" klingt diese schicke EP würdig aus.
Ein tolle, leider zu kurze, EP, die Lust auf mehr Stoff dieser einzigartigen Band macht. Hoffentlich geht nicht zu viel Zeit verloren und die Fans dürfen eine weitere Lehrstunde in Sachen Psychedelic Rock mit Hirn und Melodie bald in Händen halten. Der Vinylfetischist greift naturgemäß bei dieser authentisch klingenden Musik zum schwarzen Gold.
Siebi
Ohne Wertung