Review
Various Artists - A Tribute To Repulsion
Den Einfluss von Repulsion auf die extreme Metal-Szene kann man gar nicht überbewerten, haben sie mit Slaughter Of The Innocent doch 1986 das erste echte Grindcore-Album eingetrümmert, das aber erst 1989 von Necrosis unter dem Titel Horrified veröffentlicht wurde. Zwar blieb es bei diesem einzigen Output, aber immerhin wurden Bands wie Napalm Death maßgeblich von dieser Langrille beeinflusst, so dass man Repulsion zumindest als Mitbegründer des Grindcores bezeichnen kann. Dieses Vermächtnis wurde nun von einigen Bands aufgegriffen und einer Runderneuerung unterzogen, um in Form eines Tribute-Albums auf die Welt losgelassen zu werden.
Auf A Tribute To Repulsion haben sich dann sowohl bekannte Genre-Größen wie die Metzger von General Surgery oder die immer unterhaltsamen Impaled sowie nicht ganz so bekannte Kapellen wie Belching Beet oder Grind Crusher versammelt und huldigen jeder auf seine Art dem Songmaterial der Grind-Pioniere. So gut wie alle Stücke des Horrified-Albums wurden neu eingespielt, nur "Radiation Sickness" und "Black Breath" fehlen bei der Neueinspielung. Dafür gibt es noch den Party-Knaller "Helga Lost Her Head" (richtig geil gespielt von Impaled) und ein paar andere Songs, die man sonst nur von Demos kennt. Das musikalische Erbe von Repulsion wurde also recht umfassend aufgearbeitet und man bekommt einen durchaus repräsentativen Überblick über das Schaffen der amerikanischen Sickos.
Wie bei fast allen Tribute-Samplern schwankt die Qualität der Neufassungen, wobei totale Reinfälle hier zum Glück komplett fehlen. Allenfalls Grind Crushers Interpretation von "Festering Boils" gefällt mir wirklich nicht, der Rest ist meist recht gelungen und mit General Surgerys Version von "Maggots In Your Coffin" sowie "The Stench Of Burning Death" in der Haemorrhage-Version sind zwei richtig fette Knaller mit dabei. Insgesamt fällt dabei auf, dass das Liedgut von Repulsion erstaunlich eingängig ist und bei aller Direktheit nicht eindimensional wirkt. Diese Band hätte mehr Erfolg verdient gehabt, davon kann man sich auf diesem Sampler überzeugen.
So, so viel zur nüchternen Beschreibung der CD, jetzt kommt meine ganz persönliche Meinung: Verdammt geile Scheibe! Die darf auf keinen Fall in irgendeinem Musikschrank fehlen, wenn man nur halbwegs auf Grindcore steht. Ich habe normalerweise ein eher gespaltenes Verhältnis zu Tribute-Scheibletten, aber diese hier ist Pflicht. Danke an die Protagonisten für ihre Interpretationen, danke an Repulsion für den geilen Grundstoff, danke an FDA Rekotz für diese Veröffentlichung und danke an euch Käufer da draußen, so ein Werk muss unterstützt werden. Kaufen!
Hannes
Ohne Wertung
Vorheriges Review: Lost World Order - Marauders