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Mouga - The God And Devil's Schnapps

Mouga - The God And Devil's Schnapps
Stil: Progressive Crossover
VÖ: 19. April 2010
Zeit: 35:47
Label: Mystic Productions
Homepage: www.mouga.pl

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Hättet ihr mich vor ein paar Wochen danach gefragt, hätte ich steif und fest behauptet, dass die Mischung aus Crossover, New Metal, Funk und Alternative seit schon gefühlten zehn Jahren tot ist. Alles, was ich in den letzten Jahren unter diesem Banner zu Ohren bekommen habe, reichte nicht mal dazu, mir ein müdes Lächeln abzuringen. Und jetzt kommt mir bloß nicht mit Linkin Park! Wo sind sie, die innovativen Rage Against The Machines, Faith No Mores und Clawfingers von heute? Eine auf der Weltbühne bis jetzt noch völlig unbekannte Band aus Polen hat es geschafft, dass ich meinen Standpunkt in dieser Hinsicht wohl doch noch mal überdenken muss.

Schon mit dem Opener "Placebo Silence" stellen Mouga klar, dass ihr Debüt mit dem seltsam anmutenden Namen The God And The Devil's Schnapps einen gehörigen Wumms mitbringt, ohne dabei auf schöne Melodien, komplexe Songstrukturen und abgefahrene Rhythmen zu verzichten. Frisch und unverbraucht wie zuletzt Mike Patton mit seiner damals nach Erfolg dürstenden Band Faith No More, als sie gerade The Real Thing in die Läden stellten - man bedenke, das war 1989 -, tauchen die Polen hier auf der Bildfläche auf und kümmern sich einen Dreck um gängige Schubladen und Vorstellungen, wie moderner Metal zu klingen hat. Genau damit gelingt ihnen aber das Kunststück, etwas absolut Modernes zu erschaffen. Zugute kommt der Truppe dabei vor allem die Musikalität, die die einzelnen Mitglieder der Band mitbringen. Während Stepol an den Drums mit viel Gefühl für Breaks und Rhythmik von hinten vernünftig Druck macht, toben sich die Gitarristen auf einem überraschend hohen Niveau in allen erdenklichen Stilrichtungen, von Funk und Jazz über straighten Metal bis hin zu Hardcore und Meshuggah-artigen Prog-Prügel-Riff-Ergüssen, aus. Dies weiß Sänger Konyu exzellent zu nutzen und platziert seinen extrem variablen Gesang, der manchmal aggressiv und brutal, manchmal psychodelisch und wild, manchmal spielerisch verträumt und melodisch klingt, gekonnt auf die kaum zu bändigenden Stücke. Was für eine Stimme! Auch wenn das Werk anfangs etwas schwer zu schlucken ist - der treibende Groove, die tollen Refrains, die düstere Härte und die kurzen energiegeladenen Songs sind ansteckend und sorgen dafür, dass ein für tot geglaubtes Genre mit neuem Leben erfüllt wird.

Neben den Proggern Votum und Riverside und den Prügelknaben von Behemoth, Vader & Co hat die polnische Metallandschaft mit Mouga einen weiteren Farbkleckser bekommen, der zwar mit den Erstgenannten in keinerlei Konkurrenz steht, aber dafür mindestens genauso hell strahlt.

Sebbes

5 von 6 Punkten

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