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My Friend Skeleton - Vanitas (2-CD)

My Friend Skeleton - Vanitas (2-CD)
Stil: Dark Ambient
VÖ: 12. März 2010
Zeit: CD1 67:18 - CD2 65:42
Label: Danse Macabre Records
Homepage: www.my-friend-skeleton.com

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Selten hat mich eine Veröffentlichung derart vor die Frage gestellt: wie zum Henker soll ich das beschreiben? Das maskierte Quartett holt mit ihrem Debutalbum Vanitas gleich zum Doppelschlag aus und fordert nicht nur aufgrund der langen Spielzeit der beiden CDs enorme Aufmerksamkeit.
Am besten geeignet erscheint mir hier noch die Bezeichnung "düster-melancholischer Soundtrack", denn so einfach lassen sich My Friend Skeleton nicht kategorisieren. Ambient, Dark Wave und Kabarett, das alles vermengt und mit einem ordentlichen Schuss dunkler Romantik, Melancholie und Traurigkeit versehen, das in etwa erwartet den geneigten Hörer. Dabei wird einerseits auf eine orchestrale Inszenierung gesetzt, andererseits jedoch auch auf ruhige Momente. Und auch wenn man etwas, sagen wir bombastischer, zu Werke geht, zeigen sich die Songs trotzdem in einem filigranen Gewand, wirken verletzlich, zerbrechlich. Die Instrumentierung nimmt für sich eher den Hintergrund in Anspruch, damit die zarten Gesänge besser zur Geltung kommen.
Die Songs leben klar von der Dynamik zwischen laut und leise, ruhig und intensiv und sind mit allerlei Details gespickt, die es nach und nach zu entdecken gilt. Teil Eins von Vanitas ist bestens zum Sich-fallen-lassen, zum Wieder-runter-kommen und Träumen, Nachdenken, Sinnieren geeignet.
Auf CD Nummer zwei zeigen sich My Friend Skeleton mit ihrem Alter Ego My Skeleton Friend weit weniger zerbrechlich, hier werden treibende Beats mit in den Sound integriert. Den Einstand bildet hier der Opus "Roboterblut" der in fünf Akte und eine einleitende Ouvertüre aufgeteilt ist und somit einen Großteil der Spielzeit für sich beansprucht. Hier wird eine Zukunftsvision dargestellt, die klar von den verzerrten Vocals und der kalten und emotionslos klingenden Instrumentierung sowie den spacig klingenden Samples lebt. Ein düsteres Werk. Während auf CD eins noch eine ruhige Version von "Funeral Of A Broken Doll (Her Version)" zu finden war, wird bei "Funeral For A Broken Doll (His Version)" kräftig Gas gegeben. Keine Spur mehr von Zerbrechlichkeit, plötzlich wird aus dem Song ein treibender EBM-Stampfer. Auf dem zweiten Teil von Vanitas zeigen My Friend Skeleton, dass sie auch anders können. Den Abschluss bildet das extrem traurig inszenierte "Missed Calls": eine melancholische Melodieführung untermalt hier die verzweifelten Versuche einer Frau, ihren Mann telefonisch zu erreichen. Was man hier zu hören bekommt, sind die Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter... klingt zwar jetzt komisch, verfehlt aber seine Wirkung nicht.
Vanitas genießt man am besten abends, bei Kerzenschein, einem guten Glas Rotwein und lässt sich von den Klängen mit auf die Reise nehmen.

Ray

5 von 6 Punkten

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