12 Headbänga online
Suche:
19.04.2024 Schützenhaus Of Death
20.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 1914
21.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 Crypta
22.04.2024 Darius Rucker
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Nihil Novi Sub Sole kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Nihil Novi Sub Sole - Jupiter Temple

Nihil Novi Sub Sole - Jupiter Temple
Stil: Dark Ambient
VÖ: 29. Januar 2010
Zeit: 46:30
Label: My Kingdom Music
Homepage: -

buy, mail, print

Marco Kehren dürfte dem ein oder anderen Leser noch als Mitglied von Bands wie Bethlehem oder Deinonychus bekannt sein. Ebenso könnte bekannt sein, dass er dem Metal an sich den Rücken gekehrt hat und nun etwas ganz Anderes macht. Das "ganz andere" ist sein Dark Ambient-Projekt Nihil Novi Sub Sole, mit dem er jetzt sein erstes Full Length-Album veröffentlicht.

Selbst bezeichnet der Künstler seinen Stil als Ambient Martial Music und liegt damit gar nicht so falsch, denn bei allem ambient-mäßigen In-sich-gehen kommt bei Jupiter Temple auch das Martialische nicht zu kurz. Die Stücke auf diesem Album sind eigentlich keine Lieder an sich, sondern eher Klangcollagen und musikalische Stimmungsbilder. Und die erzeugte Stimmung schwankt zwischen düster und ganz düster, um nicht zu sagen verzweifelt. Dies ist auch kein Wunder angesichts der vertonten Thematik, die sich um das Grauen verschiedener Kriege dreht, hauptsächlich aber des zweiten Weltkrieges mit seinen unsagbaren Gräueln, die auch und vor allem an den Menschen verübt wurden, die gar nicht in die Kampfhandlungen verwickelt waren.

Dabei bedient sich Kehren eingestreuter und oft wiederholter Sprachschnipsel, die entweder historischen Ursprunges sind oder zumindest diesen Eindruck erwecken und die dem Hörer das Entsetzen dieser Zeit näher bringen sollen. Untermalt werden sie von martialischen Drums, die sowohl militärisch als auch dramatisch klingen. Diese Drums tragen die musikalische Hauptlast und werden von (Pseudo-)Streichern und Bläsern, feinen Klaviertönen und sakral angehauchten Chören unterstützt, was zu einer sowohl dramatisch-pathetischen als auch sehr spannenden Atmosphäre beiträgt.

Klanglich wirkt die CD gewollt kalt und synthetisch, was der erzeugten Stimmung nur zu Gute kommt. So kann sich das ganze Grauen, das vornehmlich von den gesprochenen Texten erzeugt und von den Instrumenten untermalt wird, vor dem Hörer entfalten, ohne ihn mit unpassender klanglicher Wärme einzulullen.

Marco Kehren schafft es auf Jupiter Temple, die schwere Thematik adäquat umzusetzen, ohne allzu pathetisch zu werden. Einzig das dauerhafte Weinen auf "To Enslave & Destroy" ist zumindest für meinen Geschmack dann doch des Guten zu viel, aber das habe ich ja auch schon bei der letztjährigen Promo kritisiert. Ansonsten ist dieses Album ein beeindruckendes Werk, welches aber im Gegensatz zu seinen bisherigen Bands so überhaupt kein Metal ist. Reinhören ist geboten.

Hannes

Ohne Wertung

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Karma Cowboys - Shake It!
Vorheriges Review: Mantric - The Descent

© www.heavyhardes.de