Review
Rick Springfield - From The Vault (A Collection Of Works By Rick Springfield And Jeff Silverman)
Hossa, jetzt meinen sie's aber ernst bei Frontiers, neben der Wiederveröffentlichung des Springinsfeldes letzter Studischeibe Venus In Overdrive legen sie fast zeitgleich noch eine Sammlung von Demos nach, die der gute Mann gemeinsam mit seinem Uralt-Kollegen Jeff Silverman (seines Zeichens Gitarrist in der ersten Tourband des Meisters) einzimmerte. Teilweise ist das Material neu gemastert, teilweise bislang noch gänzlich unveröffentlicht.
Die Zusammenarbeit der Herren, die schon in den 70ern begann, resultierte in diversen gemeinsam geschriebenen Nummern, die dann teilweise ihren Weg auf spätere Springfield-Alben fanden, teilweise aber auch nie das Licht der Musikwelt erblickten. Entstanden ist das Material zwar verteilt über einen Zeitraum von 1986-1999, atmet aber an jeder Stelle den Geist der mittleren Schaffensphase, als der gute Rick nach den anfänglichen Erfolgen mit gitarrenbetontem Pop (man denke nur als das Grammy-prämierte "Jessie's Girl") dann - leider, muss man sagen - in eher elektrische Popwelten driftete. Die hier versammelten Stücke erinnern zumindest mich an das, was man Ende der 80er in der jeweils aktuellen Tanzbar so hören durfte (oder musste?) - Gitarren nur im Notfall, sehr stark zurückgenommen, die unsäglichen Elektrodrums mit ihrem Butterbrotpapier-Plop-Plop-Sound, und das KORG-Keyboard (wir erinnern uns mit Grausen) über allem. Ungefähr so jede romantic comedy aus dieser Dekade klang im Soundtrack so, und so fühlt man sich unweigerlich erinnert an die Zeiten, als Michael J. Fox und Don Johnson die Helden der Stunde waren.
Die Stücke an sich sind kompositorisch oft nicht schlecht - "Dancin' On The Edge Of The World", "Right Planet, Wrong World" - aber gerade die Balladen wie "You Write The Book" oder auch flottere Nummern wie "Hey Eileen" sind dann doch so arg keyboard-orientiert, dass man sich sehnlichst ein wenig Schwung a la Living In Oz wünscht.
Eine gute Illustration des Springfield-Materials also, mit dem zumindest ich nie sonderlich viel anfangen konnte - aber das allen munden sollte, die die Komplettausgabe mit allen drei Teilen von Zurück In Die Zukunft schon längst im DVD-Regal haben.
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