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Faun - Buch Der Balladen

Faun - Buch Der Balladen
Stil: Mittelalter / Folk
VÖ: 20. Oktober 2009
Zeit: 42:46
Label: Screaming Banshee Records
Homepage: www.faune.de

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Das Münchner Ensemble Faun hat sich seit seiner Gründung zu einer international anerkannten Größe hochgearbeitet bzw. hochgespielt. Dabei verstehen es Faun wie kaum eine andere Band, zarte mittelalterliche Klänge mit der Moderne zu verbinden.
Mit ihrem neuen Album gehen Faun einen neuen Weg, schlicht Faun Acoustic, genannt. Auf diesem Machwerk wurden bewusst die modernen Klänge außen vor gelassen. Zudem legt die Band Wert darauf, dass dieses Album als Faun Acoustic bezeichnet wird, da es sich hierbei um ein gänzlich anderes Bandkonzept und teilweise auch um eine andere Besetzung handelt.
Das Buch der Balladen entführt den Zuhörer in eine längst vergessene Welt, als Balladen (oder Lieder im Allgemeinen) eine weit größere Bedeutung zugemessen und zugestanden wurde als in unserer heutigen, unpersönlichen Zeit. Nach dem kurzen Prolog geht es mit dem Sigurdlied auf die Färöerinseln, um die Geschichte von Sigurd, dem Drachentöter zu erzählen. Wer jetzt gleich an Siegfried aus dem Nibelungenlied denken muss: Parallelen sind zu erkennen und auch vorhanden. Nach diesem sehr ruhigen, gar bedächtigen Einstand wird beim nächsten Lied die Geschichte des "Herr Heinerich" erzählt, der des Abends eine Begegnung mit einem Trollweib machen durfte. Dieses Lied ist weitaus aufgewühlter als das "Sigurdlied", ruhige, leise Klänge wechseln sich mit intensiveren Melodien ab, dieses Lied lebt geschickt von der laut-leise-Dynamik. Die "Sen Polska" wird von einem Violinen-Solo eingeläutet, wechselt dann jedoch in Midtempo, bei dem einem unweigerlich mittelalterliche Tänze in den Sinn kommen. Auch wenn dieses rein instrumentale Stück seinen Ursprung in Schweden hat, so erinnert es mich doch bei jedem Hördurchgang an Irland. Der "Tanz Über Die Brücke" ist entgegen der ersten Vermutung ein eher getrageneres Stück, bei dem sich die Bedeutung bzw. Interpretation des Stückes erst nach Studium des Booklets eröffnet, ist die Brücke über den Fluss doch als Pforte zum Tod zu betrachten, die es nicht ängstlich, sondern tanzend zu überwinden gilt. Nach dem kurzen Zwischenstück "Brynhildur Tattur" folgt das zweite rein instrumental vorgetragene Stück "Nahtegal", dessen Hauptdarsteller die (Pan?)Flöte und Percussion sind. "Jahrtausendalt" beginnt andächtig, ruhig, wechselt dann aber in tanzbares Midtempo, wirkt am Ende dadurch weitaus fröhlicher als der Beginn des Stücks. "Der Wilde Wassermann" erzählt die Geschichte von der jungen Lilofee, der der Wassermann zum Verhängnis wurde. Das Tempo dieses Stücks ist im unteren Midtempobereich angesiedelt, die Melodieführung vermittelt ob des Tempos eine gewisse Melancholie. Abgeschlossen wird das Buch Der Balladen vom nachdenklichen "Belle Dame Sans Merci", bei dem die traurige Dudelsackmelodie im Mittelteil den Hörer sofort in ihren Bann zieht.
Nicht unerwähnt bleiben soll zum Schluss die sehr edle Aufmachung des Buchs Der Balladen, erscheint es doch als dickes Digibuch mit Prägedruck. Auf über 40 Seiten erfährt man vieles über die einzelnen Balladen, die Entstehung, die Geschichte und Hintergründe. Zudem sind die jeweiligen Akkorde sowie die Texte in Deutsch und Englisch abgedruckt. Ein würdiger Rahmen für dieses Album.

Ray

5 von 6 Punkten

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