Review
Five Fifteen - The Man Who Sold Himself
VÖ: 27. September 2004
Zeit: 77:55
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.novision.fi/fivefifteen
Seit fast 15 Jahren grasen Five Fifteen schon auf den Wiesen des internationalen Rockzirkus. Während dieser beachtlichen Zeitspanne veröffentlichten die Finnen um Mika Järvinen sechs CDs mit so illustren Namen wie Psychedelic Singalongs For Stadiums, 6 Dimensions Of The Electric Chamber oder Armageddon Jam Session Number 4. Mit dem hier voliegenden Output "The Man Who Sold Himself" veröffentlicht die Band nun eine Art Best Of Album und gibt einen relativ breit gefächerten Überblick über ihr bisheriges Schaffen. Um das teilweise etwas angestaubte Material mit einem neuen Anstrich zu versehen, holte man sich mit Brian Robertson, Nik Turner und Ville Valo Unterstützung ins Studio und spielte einige der alten Songs neu ein. Als kleines Leckerli hat man auch noch zwei neue Lieder auf diesen Longplayer gepackt, der es mit seinen 17 Tracks auf stattliche 78 Minuten Spielzeit bringt.
Die Wurzeln von Five Fifteen sind tief in den 70er Jahren zu suchen. Einflüsse von Deep Purple oder auch Led Zeppelin sind unüberhörbar, auch wenn die Kompositionen der Finnen mit einem moderen Anstrich aufwarten können und teilweise auch ein wenig in die BritPop Ecke abdriften. Gott sei Dank halten sich diese Ausflüge aber in Grenzen. Hier sei dann auch gleich gesagt, dass die Band - sowohl musikalisch als auch texlich - nie und nimmer den Tiefgang erreichen wird, der vorher angesprochene Gruppen auszeichnet. Die einzelnen Lieder sind zwar durchweg abwechslungsreich arrangiert, warten mit variierendem Gesang und Instrumentenspiel auf (vor allem die Soli und Hammond Einlagen haben ihren Reiz), machen aber auch deutlich, dass Five Fifteen wohl schon immer mit mehr als einem Auge auf die unterschiedlichen Hitlisten der Welt geschielt haben. Aber egal. Die Band meistert diesen Drahtseilakt zwischen annspruchsvoller Rockmusik und Kommerz sehr geschickt, kippt zu keiner Zeit zu stark in die eine oder andere Richtung und spielt einfach unterhaltsamen Rock.
Ich persönlich bin zwar nur bedingt ein Freund von Best-Of Scheiben, aber zum Kennenlernen einer Band eignen sie sich eigentlich immer - wie auch diese hier. Wer schon immer ein Öhren für nicht zu anspruchsvolle, kurzweilige Rockmusik im 70er Jahre Stil hatte, sollte diese CD einfach mal antesten.
JR
Ohne Wertung
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