Review
Devil's Whorehouse - Blood & Ashes
VÖ: 22. Mai 2009
Zeit: 39:49
Label: Regain Records
Homepage: www.devilswhorehouse.com
Zugegeben, ich war und bin kein ausgewiesener Marduk-Fan. Was aber deren Mastermind Morgan Steinmeyer HÃ¥kansson (hier am Viersaiter tätig) mit seinem Sideprojekt Devil's Whorehouse raushaut, ist beste Misfits-/Samhain-Schule mit breitbeinigem Rock, der an allen Ecken und Enden rollt und groovt. Beachtlich, dass sich die Band nach fünfeinhalb Jahren doch noch aufraffen konnte, der Nachwelt ein Zweitwerk zu gönnen.
Der Opener "Oceans Turn To Blood" steigt noch etwas verhalten ein, dafür regiert sofort das Organ von Maelstrom, das wie ein Zwittter aus Ralf Gyllenhammer (Mustasch), Ian Astbury (The Cult) und einem jungen Glenn Danzig klingt. Mit dem zweiten Song "Wicked One" ist der erste Hit an der Reihe. Fiese Vocals und dreckige Gitarrenriffs garantieren Spaß und lassen die Faust gen Himmel recken. "Speak The Name Of The Dead" drosselt die Geschwindigkeit und Maelstrom überzeugt mit klaren Gesangslinien.
Nach einem kurzen Zwischenspiel ist der "Werewolf" unterwegs und zieht unaufhörlich seine Blutspur. Leckeres Textgut gepaart mit treibenden Gitarrensalven und einer punkigen Ausrichtung lässt den Werwolf als Songcontest-Sieger der Scheibe ins Ziel einlaufen.
"Shadows Never Change" könnte auch einer Danzig-Platte gut zu Gesicht stehen. Düster-melancholische Musik ohne kitschigen Pathos. Leicht bedrohlich aber dennoch sehr vertraut. "Face The Master" mit einem leichten Crust-Anflug holt noch mal den Knüppel aus dem Sack. Bumms, der Schlag sitzt.
Genrefreaks, Rotzrockern und Bikerfreunden sei das Teil wärmstens empfohlen. Alle anderen sollten die Öhrchen riskieren, denn als willkommene Abwechslung zwischen US Metal und Thrash reinigt das zu einem frisch gegrillten Steak mit der hinreichenden Fuhre Gerstenkaltschale oberamtlich. Partymucke mit blutigem Konzept ohne den Spaß zu vernachlässigen.
Siebi