Review
Blood Tsunami - Grand Feast Of Vultures
So ziemlich genau zwei Jahre nach dem hervorragenden Debut Thrash Metal kommen die Norweger mit dem Nachfolgewerk in die Regale. Geändert hat sich Gott sei Dank nicht viel im Sound von Blood Tsunami, auch anno 2009 regiert die gute alte Thrash-Keule.
Los geht's mit dem abwechslungsreichen Opener "Castle Of Skulls", einem flotten Opener, der keine Gefangenen macht. Schön energiegeladen kommt er durch die Membrane. Genauso geht es mit "Nothing But Contempt" weiter, doch zeigt sich der Song weitaus abwechslungsreicher. Anfänglich regiert auch hier das flotte Uptempo, doch wird das Ganze noch mit einer guten Portion Melodie gespickt, bevor es ins Midtempo geht. Dieser Mittelpart hat es in sich, setzt er sich doch augenblicklich im Nackenbereich fest. Dass die Jungs auch anders können, zeigt dann auch schon das folgende "Personal Exorcism". Obwohl die Double-Bass-Maschinerie kaum still steht, ist der Song im Midtempo angesiedelt, baut dadurch ordentlich Druck auf und gegen Ende überzeugt der Song noch durch diverse Gitarrenspielereien. Einen schönen Aufhorcher stellt "Laid To Waiste" dar, zumindest im Refrain. Während überwiegend das Uptempo regiert, wird das Tempo beim Refrain schlagartig reduziert und der Chorus wird mit einer schönen Gitarrenmelodie unterlegt, die mich etwas an Iron Maiden erinnert. Und wie auch schon auf dem Debut, haben die Jungs ein rein instrumentales Stück mit auf den Rundling gepackt, ebenfalls an die vorletzte Stelle. "Horsehead Nebula" nennt sich das gute Stück und besticht mit seiner Spielzeit von über zwölf Minuten. Dabei geht es keinesfalls langatmig zu, hier wird von vorne bis hinten mächtig losgerockt. Und hier macht sich auch der bereits erwähnte Iron Maiden-Einschlag deutlicher bemerkbar. Doppelläufige Gitarren bestimmen das Soundbild, die auch den Eisernen Jungfrauen gut zu Gesicht stehen würden. Iron Maiden auf Thrash, könnte man sagen. Sehr geil gespielt, auch wenn die Parallelen hier etwas zu aufdringlich sind. Und die Gefahr besteht hier, dass der Vorwurf der Abkupferei laut werden könnte.
Mit "One Step Closer To The Grave" haben sich die Norweger für einen ruhigeren Rausschmeißer entschieden, ist der Song doch hauptsächlich im Midtempo gehalten und eignet sich hervorragend zum gemütlichen Chill-Bangen.
Wie sagte ich doch schon beim Review zum Debut? "Aber da bin ich sicher, dass die Jungs das mit dem zweiten Album schaffen." Und sie haben es geschafft, denn das bereits erwähnte Instrumental "Horsehead Nebula" geht einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf.
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