Review
Blood Tsunami - Thrash Metal
Skandinavien und speziell Norwegen sind ja bekannt für ihre Fülle an Black Metal-Bands unterschiedlicher Qualitätsgüte. Da stechen Blood Tsunami (keine wirklich gelungene Wahl für einen Bandnamen) positiv hervor, haben sie doch mit Schwarzwurzelkunst so rein gar nichts am Hut. Der Sinn steht den vier Jungs eher nach gediegenem alten Thrash Metal, wie er Anfang der 80er geboten wurde. Nomen ist eben Omen. Doch dabei machen sie keineswegs einen auf Retro, vielmehr transportieren sie den guten alten Thrash Metal in die Neuzeit. Doch ihre Inspirationsquellen können sie definitiv nicht verleugnen, auch wenn ihre musikalischen Wurzeln nicht wirklich weit zurück reichen. Gerade einmal bis ins Jahr 2004 reicht die Bio von Blood Tsunami, als sich die Jungs zusammen gefunden haben, bevor diverse Line-up-Wechsel das Besetzungskarussell rotieren ließen.
Doch zurück zur Musik. Hier sprechen schon allein die Songtitel eine klare Sprache: "Evil Unleashed", "Let Blood Rain", "Killing Spree" oder das gute alte "Torn Apart" lassen die Nackenmuskeln freudig zucken. Und sie werden nicht enttäuscht. Blood Tsunami klingen frisch, ohne irgendwelchen Firlefanz, einfach gerade aus drauf auf die Zwölf. Dabei brechen sie gewiss keine Geschwindigkeitsrekorde, das brauchen sie auch gar nicht. Die Songs sind recht einfach aber wirkungsvoll aufgebaut und mit einem Hauch an Melodie versehen. Dabei beherrschen die Norweger die ganze Bandbreite von mattenschwingendem Midtempo bis Propellerbanging-Uptempo. Die Vocals hat Pete (Guitars, vocals) übernommen und liefert mit seinem keifendem Organ eine gute Leistung ab. Unterstützt wird er dabei gelegentlich von den tiefen Growls von Bosse, der ansonsten den Bass malträtiert. Doch auch ohne Vocals können die Jungs überzeugen, wie das zehn-minütige Instrumental "Godbeater" als vorletzter Song zeigt.
Ein wirklich sehr gut gelungenes Debut der Norweger, dem nur eines fehlt: ein oder zwei wirkliche Über-Songs, das berühmte Aushängeschild, das man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Aber da bin ich sicher, dass die Jungs das mit dem zweiten Album schaffen.
Vorheriges Review: B-Stinged Butterfly - Monster In Mir