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Great White - Rising

Great White - Rising
Stil: Hard Rock
VÖ: 16. März 2009
Zeit: 45:50
Label: Frontiers Records
Homepage: www.greatwhiterocks.com

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Dass mich mit Great White eine ganz besondere Kontakthistorie, wie der Straubinger so sagt, verbindet, habe ich schon angesichts der Besprechung der Vorgängerscheibe ausgeführt. Von meinen Lieblingsnervbeuteln der 80er - zuverlässig vertreten auf jedem Festival, enervierend für uns und gefeiert von den Amis - avancierten (revanchierten sich?) die Kollegen durch ihr mehr als respektables Comeback-Werk Back To The Rhythm zu einer Kombo, die durch erdigen Bluesrock durchaus für mehrmalige Rotationen auch in meinem Player sorgen konnte. Mit einem beherzten und vor allem sympathischen Auftritt auf dem letztjährigen Bang Your Head rundete sich das Bild einer Band ab, die nach manch einem Schicksalsschlag - gipfelnd in dem verhängnisvollen Clubauftritt 2003, wo in Rhode Island zahlreiche Fans und Gitarrist Ty Longley bei einem Feuer ums Leben kamen - verdient, Gehör zu finden.

Mit froher Erwartung legt man denn also das neueste Opus Rising ein und vernimmt mit "Situation" einen typischen Start für die Jungs um Chuck Russell: flotter Rhythmus, kein Firlefanz, feines Riffing, gute Atmosphäre. Song Nummer zwei "All Or Nothin'" fällt dann etwas ab, aber dennoch in die Kategorie Blues Rock hinein, bevor man dann bemerkt, dass auf einmal eine andere Windrichtung vorherrscht. Denn über weite Strecken klingt das Ganze, als ob sich die Kollegen in einem Video-Marathon alle Michael J. Fox-Filme und die entsprechenden Soundtracks reingezogen haben. Ob's wohl daran liegt, dass Gitarrist/Organist Michael Lardie in einem Nebenjob auch bei den 80er-Filmmusik-Königen Night Ranger in die Keyboard-Tasten greift? Wie dem auch sei, Nummern wie "I Don't Mind" oder "Shine" versprühen astreines AOR-Flair und atmen die - je nach Geschmack frische oder stickige - Luft diverser Radiostationen. Den einen oder anderen Bluesrocker kann man auftreiben, aber im Vergleich zum Vorgänger gerieren sich die Haifischbrüder hier in der Regel deutlich eingängiger, gefälliger, manch einer mag sagen kommerzieller. Das muss überhaupt gar nicht schlecht sein - ganz im Gegenteil, die Songs sind mit wenigen Ausnahmen allesamt gelungen, aber von Klassikern wie "Rock Me" oder "Once Bitten" ist das in Sachen Härte Seemeilen weit entfernt. Am treffendsten umschreibt es die Gemengelage vielleicht, dass man zum Schluss mit dem alten Stones-Heuler "Let's Spend The Night Together" einen Song covert, der auf diversen bayrischen Stationen schon längst keine Augenbrauen mehr hebt.

Also, wer gerne mal mit der Holden der Wahl, für deren Geschmack Bon Jovi einen grenzwertig beinharten Sound zimmert, gemeinsam was anhören möchte, der kann hiermit vielleicht punkten. Wer sich aber über Back To The Rhythm gefreut hat und eher die Great White-Klassiker bevorzugt, dem fehlt hier wohl der sprichwörtliche Blues. Muss jeder selbst entscheiden.

Holgi

4 von 6 Punkten

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