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Lunatica - New Shores

Lunatica - New Shores
Stil: Symphonic Metal
VÖ: 27. Februar 2009
Zeit: 50:06
Label: Napalm Records
Homepage: www.lunatica.ch

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Die Schweizer Band Lunatica sind längst keine Unbekannten mehr. Die ersten drei Alben Atlantis, Fables And Dreams und The Edge Of Infinity schlugen bereits relativ hohe Wellen in der einschlägigen Musikszene und das durchaus zu Recht. Zum Einen gelang der Spagat zwischen symphonischen, bombastischen Songstrukturen mit leichter Gothic-Schlagseite und melodischen, eingängigen Melodien ohne aber großartig platt und ausgelutscht zu klingen. Zum Anderen entfernten sich die Aargauer mit zunehmender Dauer erfreulicherweise von ähnlichen Bands der Marke Within Temptation und Nightwish. Außerdem stieg mit jeder neuer Scheibe noch dazu das Niveau des Songwritings und auch die Stimme von Frontdame Andrea Dätwyler entwickelte immer mehr Eigenständigkeit und Ausdrucksstärke. Doch es gab auch ein kleines Manko: der Sprung in die Champions League blieb ihnen bis jetzt verwehrt.

Vielleicht verspricht der Albumtitel New Shores ja die Zielrichtung wo es hingehen soll und ganz ehrlich, so abwegig ist das gar nicht. Denn das war das Sextett in den gut 50 Minuten hier vom Leder zieht lädt zum Zunge schnalzen ein. Da gibt es zum Beispiel den Titeltrack, der zugleich den Opener darstellt. Was für ein Arrangement, was für eine Melodie, was für ein Gesang und vor allen Dingen: was für ein absolut genialer Song! Es wird mit verschiedenen Stimmungen und Tempowechsel gespielt, wobei die Grundstruktur auf Midtempo ausgelegt ist. Doch Lunatica haben natürlich wieder auch schnellere Songs mit im Programm (das famose "Two Dreamers" und "The Chosen Ones" mit erhöhtem Metalanteil), aber es dürfen genauso wenig die bombastisch-symphonischen Lieder ("The Incredibles", "Into The Dissonance", "How Did It Come To This") fehlen wie die balladesken Songs (das atmosphärische "Farewell My Love", das folkig-poppige "Heart Of A Lion" und das verträumte Queen-lastige "Winds Of Heaven"). Darüber hinaus sind auf New Shores auch noch progressive Töne zu vernehmen, wie "The Day The Falcon Dies" (inklusive elektronischer Spielereien) und "My Hardest Walk" aufzeigen. Gerade diese demonstrieren eine neue Seite und zugegebenermaßen steht ihnen das ganz gut zu Gesicht. Doch egal in welchem Tempobereich sie sich bewegen, Lunatica schaffen es in jedem Song gute Spannungsbögen aufzubauen, eingängige Refrains zu schmieden, die Dynamik aufrecht zu erhalten, den Emotionen genügend Platz zu lassen und sich vor allen Dingen auf den Song zu konzentrieren. Die Chöre sitzen, die Instrumente sind dabei gut aufeinander abgestimmt aber das Tüpfelchen auf dem i bildet die wohlklingende Stimme der gut aussehenden Frontdame. Die Bandbreite, die sie dabei abdeckt ist wirklich bemerkenswert. Zu Gute kommt ihr, dass sie nicht in den extrem hohen Lagen herumträllert, sondern schön in den mittleren bleibt. Eigenständigkeit wird also genauso wie Wiedererkennungswert ganz groß geschrieben.

Wirklich erstaunlich, dass Lunatica das Niveau des Vorgängers halten, wenn nicht sogar steigern konnten. Ganz leichte Abstriche gibt es zwar dafür, dass sich in der zweiten Hälfte alle Balladen tümmeln, doch darüber lässt sich auch hinwegsehen. Ansonsten gibt es wirklich keine Kritikpunkte. Hier passt alles, auch die Produktion, welche optimal von Sascha Paeth umgesetzt wurde, ist satt und voll. Zwar mussten die Schweizer eine personelle Umbesetzung an der Gitarre verschmerzen (Marc Torretti anstatt Andre Leuenberger), doch das merkt man dem Album nicht an. New Shores ist ein abwechslungsreiches, homogenes und interessantes Album geworden, mit dem es die Schweizer wirklich mehr als verdient hätten die nötigen Lorbeeren einzufahren. Von meiner Seite gibt es deswegen nicht nur die Anhör- sondern auch eine Kaufpflicht, denn falsch machen können Genrefreunde hier mal überhaupt gar nix.

Andi

5 von 6 Punkten

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