Review
Burst - Lazarus Bird

Die Göteborger Burst sind definitiv eine der interessantesten Erscheinungsformen des Postcoregenres. Auf Lazarus Bird, ihrem neuen Album, verrennt sich die Band nicht darin, den Vorgänger Origo um jeden Preis an Härte übertrumpfen zu wollen, sondern schlägt den gegenteiligen Weg ein. Ausladend, episch und überraschend.
Auf Origo berührte kein Track die sieben-Minuten-Marke, auf Lazarus Bird liegt nur einer darunter. Die neuen Songs sind ausufernd arrangiert, entfalten sich ganz langsam und fallen ebenso langsam wieder in sich zusammen wie die Schleimkaskaden des Kosmo-Ozeans aus Solaris. Es wabert und blubbert und fiept vielschichtig umher. Vergleichbar ist das am besten mit "It Comes Into View" und "Flight's End" vom Vorgängeralbum, den einzigen beiden ruhigeren Nummern auf Origo. Dennoch hat Lazarus Bird auch viele harte Passagen, die aber immer wieder in sanfte Intermezzi umschlagen, Beispiel "I Exterminate The I" oder das verspielte "We Watched The Silver Rain". Irgendwie schon Burst, aber auf eine angenehm andere Weise. Noch etwas komplexer und verschachtelter und meiner Meinung nach auch noch etwas besser, obwohl auch die Vorgängeralben formidable Releases waren und einmal mehr den meistens hervorragenden Geschmack von Relapse Records unter Beweis stellen.
Wie gesagt eine super Scheibe. Da bekommen nicht nur Postcorefans Satisfaktion, nein, auch offenen Metallern könnte dieser Vogel gefallen.
Fab