Review
Arctic Flame - Declaration

VÖ: 05. Dezember 2008
Zeit: 48:40
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.arcticflamemetal.com
Mögt ihr US Power Metal? Aber bitte nicht zu viel, sondern auch ein bisschen die englische Schule? Dann seid ihr hier richtig, Freunde. Die überseeischen Kollegen von Arctic Flame - das sind die ehemaligen Malakis Reign-Freunde Dave Lowe (Gesang) und Rod Mariani (Gitarre), die sich mit Jon Norberg (Bass, Ascendant), Mike Paradine (Schlagzeug, ex-Balistik Kick) und dem Lateinamerikaner Sebastian Garcia (Gitarre) verstärkt haben.
2006 schmissen sie uns ihr Debut Primeal Aggressor um die Ohren, und jetzt nehmen sie den zweiten Anlauf. Geboten wird, wie schon gesagt, Kraftmetall im Stile von Metal Church, Iced Earth und Omen, der allerdings immer gut gewürzt mit einer Prise Britannien (Judas Priest und andere NWOBHMHMEOhossahossa-Helden) daherkommt. Musikalisch schmückt man sich dabei in erster Linie mit massiven Riff-Attacken und Schlagzeug-Boller-Rhythmen, die allerdings manchmal drohen, das Geschehen von hinten zu überrunden: sprich, vor lauter Gehoppel kommt man manchmal gar nicht so recht klar.
Positiv zu verbuchen ist der Gesang von Dave Lowe, die Instrumentalfraktion ist auf der Höhe, die Produktion gerät leider nicht in den grünen Bereich. Wie so viele suchten auch Arctic Flame eigenen Angabe zufolge nach "a more ballsey, crunchier guitar sound" - das hat sich dann in einer Produktion geäußert, die old school im negativen Sinne ist. Der eine mag sich am kultigen Klanggewand freuen, der andere findet das wohl matschig.
Nett sind die keltischen Einsprengsel in "Declaration" sowie die vielfachen Gesangslinien bei "Blind Leads The Blind". Da ist Energie, Aggression und Power im Stil, keine Frage, aber den ganz großen kompositorischen Wurf landen sie nicht gerade. Wer die oben genannten US-Vorbilder schätzt, der kann man einen Blick riskieren, andere können sie entspannt zurücklehnen und sich fragen, ob ein Bandmaskottchen mit dem Namen "Morty The Orb" eine gute Idee ist, wenn es so eine unverhohlene Eddie-Kopie ist.