Review
October Tide - Rain Without End (Re-Release)
Re-Releases aller möglichen und unmöglichen Scheiben sind ja gerade groß in Mode und auch das kleine Label Vic Records will sich da nicht lumpen lassen. Allerdings haben sie im Vergleich zu so manchem Kollegen ein wahres Kleinod am Start. Denn als die Herren Jonas Renkse und Fredrik Norrman auf ihre Hauptband Katatonia gerade mal keinen Bock hatten, haben sie im Handumdrehen unter dem Banner October Tide ein absolut hörenswertes Dark Metal-Album zusammengezimmert. Dumm nur, dass die Scheibe seinerzeit - also 1997 - auf 1000 Exemplare limitiert und dementsprechend schnell vergriffen war. Elf Jahre später bringt das nach einer zwischenzeitlichen Auszeit wieder auferstandene Label nun eine überarbeitete Neuauflage. Und an dieser werden alle Düsterheimer dieser Welt ihre Freude haben.
Die sieben Songs sind sehr atmosphärisch gestaltet und vermitteln eine sehr beklemmende, melancholisch-traurige Stimmung. Diese wird vor allem durch tiefgestimmte Gitarren und langsame, stark ineinander verwobene Riffs erzeugt, zu denen Jonas die passenden Growls liefert. Man muss zugeben, dass sich die Musik auf Rain Without End sehr stark an der Hauptband der beiden Musiker orientiert und dementsprechend viele Parallelen erkennbar sind. Von daher kann ich Katatonia-Fans den Erwerb dieses Albums nur wärmstens ans Herz legen. Aber auch jeder andere, der ein Faible für bedrückende und schwere Musik hat, sollte hier zugreifen. Denn diese Scheibe stellt viele aktuelle Genreveröffentlichungen problemlos in den winterlichen Schatten.
JR
Ohne Wertung
Vorheriges Review: Synasthasia - Synasthasia