Review
Tim Donahue - Madmen & Sinners
VÖ: 05. April 2004
Zeit: 63:46
Label: Frontiers Records
Homepage: www.virtuosityone.com/donahue
Selten habe ich mehr bedauert, kein fundierteres Wissen über die Geschichte des Rock und Metal der letzten Jahre zu besitzen. Es ist sehr schwierig, Musik zu beschreiben, die sich stilistisch gar nicht einordnen lassen will, weil sie dermaßen breit gefächert ist und viele Einflüsse aufweist. Halten wir uns mal an den Fakten fest: Tim Donahue legt mit Madmen & Sinners ein Prog-Album vor, auf dem niemand Geringerer als James LaBrie (dass der bei Dream Theater singt, weiss sogar ich) die Vocals übernommen hat. Verstärkt um Mike Mangini (Steve Vai, Annihilator) an den Drums, spielte Donahue sämtliche anderen Instrumente und Samples ein, mischte und produzierte das Album komplett selbst.
Hm. Die Musik. Erinnert mich der erste Song (nach dem Radio-Bericht-Kurzintro) noch sehr an aktuelle Farmer Boys, stürzt mich bereits der zweite Track "Let Go" in Erklärungsnöte. Eingeleitet von einem Kirchenorgelsample-Intro, entpuppt er sich als gefühlvolle Gitarrenballade. Hat gar nix mit dem ersten Track gemein. Und so gehtÂ’s weiter. Die ganze CD ist eine wilde Mischung aus total komischer Musik. Es tauchen so verschiedene Elemente wie gregorianische Gesänge und jazzige Gitarrenparts auf. Stellenweise hört sich das Ganze sehr freakig an und es ist (zumindest für mich) gar kein roter Faden erkennbar.
Ich kapituliere. Ich oute mich als absoluter Prog-Banause, der keine Ahnung hat, was er mit diesem Album anfangen soll. Ob es gut ist? Keine Ahnung. Mir ist es auf Dauer zu verfahren, zu frickelig. Zu verschieden sind die Bausteine, aus denen diese CD aufgebaut ist. Ein Picasso-Gemälde der Musik, wenn man so will. Für Dream-Theater-Fans bestimmt zu empfehlen. Denke ich.