Review
Gypsy Rose - Another World
Ein paar sehr erfahrene Recken haben sich hier zusammengetan, um uns den Sommer etwas rockiger zu gestalten. Mittlerweile seit über 25 Jahren im Geschäft liegt mit Another World erst der zweite Silberling von Gypsy Rose nun vor. Das Debut, benannt nach der Band, schaffte es zumindest, der Band ein solides Standing in Schweden zu vermitteln und das wollen sie jetzt auch etwas größer angelegt im Rest der Welt erreichen.
Mit David Reece wurde die Position des Sängers neu besetzt. Wäre möglich, dass so mancher diesen Namen schon einmal gehört hat, da er unter anderem die Eat The Heat von Accept eingesingen durfte. Und er prägt auch dieses Album sehr stark. Seine Stimme ist groß, geprägt von Ausdruckskraft und Emotionalität. Weiß zu gefallen. Die gesamte Instrumentalabteilung (Martin Kronlund - Gitarre, Rikard Quist - Keyboard, Mats Bostedt - Bass, Imre Daun - Schlagzeug) gerät da etwas in den Hintergrund, wenn Davids Stimme ertönt. Aber man kann auch jedem Einzelnen zugestehen, dass er nicht nur sein Instrument beherrscht, sondern auf dem Album sich sehr gekonnt präsentiert.
Die Scheibe wird nicht langweilig, da sowohl zu Beginn als auch im späteren Teil immer wieder Songs auftauchen, die Spaß machen. So sind es am Anfang z.B. "Nothing Really Matters" oder "Angels", die echten Ohrwurmcharakter besitzen, während später "A Million Miles" oder der Titelsong die Ohren auf die Musik ausrichten. Sie bieten genau den richtigen Sound für den Sommer. Musik, die Spaß macht und Lust auf mehr versprüht. Leichte Abstriche muss man bei den Balladen anbringen, die nicht so überzeugend wirken wie der Rest, aber sie können den Gesamteindrück letztlich nicht trüben.
Wer gestandenen Hard Rock aus den 80ern gerne hören will und sich dabei über eine moderne, frische Produktion freut, der hat mit Gypsy Rose einen Pflichttitel geliefert bekommen. Zugreifen, Reinhören, Kaufen.
Anspieltipps: Nothing Really Matters, Angels
Sophos
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