Review
Motörhead - Better Motörhead Than Dead: Live At Hammersmith
"Hello, we are Motörhead and we play rock'n'roll." Eigentlich könnte ich meine Rezension auch so stehen lassen, denn es beschreibt bestens die neue Live-Scheibe der englischen Vorzeige-Rocker. Anlässlich des 30. Geburtstages der Band wurden am 16. Juni 2005 einige Paletten Whiskey und ein Haufen Marshall-Boxen in das altehrwürdige Hammersmith gekarrt, damit man überhaupt erstmal die Rahmenbedingung für die Motörhead-Show hat. Die Truppe will den Jahrestag gebührend feiern und so lassen die Jungs gleich 23 kleine und große Meisterwerke auf eine hungrige Meute los.
Der Sound ist superb und alle Instrumente, besonders der immens wichtige Zerr-Bass, sind gut heraus zu hören. Die Frontwarze Lemmy hat heute einen guten Tag erwischt (ohja, der Meister kann auch schlechte Tage haben, siehe Tour 2007) und grölt die Songs in bester Manier in die Halle. Die Setlist gleicht einer Best-Of-Scheibe, aber auch bis dato neuere Stücke der, damals, aktuellen Scheibe Inferno bilden einen wichtigen Kern der Songauswahl. Aber auch Exoten wie "Love Me Like A Reptile" und der "Whorehouse Blues" kommen zum Zuge und beweisen mal wieder, dass Motörhead die Definition von "perfekter Live-Band" sind. Zwischendurch gibt es auch die eine oder andere gewitzte Ansage, um die Meute weiter anzufeuern, aber das ist eigentlich gar nicht nötig, denn die Jungs kamen und siegten.
Eigentlich sollte man sich nach dem Sinn einer weiteren Live-Platte der Rock-Könige fragen, aber die Qualität und die Quantität verdrängen das und man hält erneut ein hervorragendes Live-Dokument einer noch besseren Truppe in der Hand. Wer nicht nur die Klassiker im Bühnen-Gewand hören will, sondern auch scharf auf die Inferno-Sachen ist, sollte hier unbedingt zugreifen, denn man kommt hier voll auf seine Kosten.
Basti
Vorheriges Review: Linear Sphere - Reality Dysfunction