Review
Forever Slave - Tales For Bad Girls
Man sollte doch meinen, dass hier alles für einen optischen und akustischen Genuss bereitet sei. Das Cover: eine laszive Schöne in vielsagender Pose. Die Rückseite: die Chanteuse, auch überhaupt gar net schlecht. Der Titel: Geschichten für böse Mädchen. Das kann nur gut sein. Und das Genre: Metal für die Goten unter uns. Ja, das sorgt doch für Freude.
Aber leider werden die Spanier von Forever Slave auch mit diesem Werk den hohen Erwartungen nicht gerecht. Schon auf ihrem Debutalbum Alices Inferno krankte die ganze Sache am relativ uninspirierten Songwriting, am fehlenden Schmiss in den Melodien und vor allem am kraftlosen Gesang der Fronterin namens Lady Angellyca. Und genau diese Defizite gibt es auch dieses Mal zu beklagen. Es gibt Fortschritte in Sachen Kompaktheit, in Sachen Atmosphäre, und auch textlich versucht man sich noch eine Schippe verruchter als auf dem Erstling - geboten werden finstere Erzählungen von, so die Platteninfo, "the relations between people of the same sex, cybersex, the mistreatment of women and a collection of "forbidden" relationships". In der Videothek gibt's das in der Ecke Jetzt wird's schmutzig, hier wirkt das in der Massiertheit nur aufgesetzt und öd.
Der nach wie vor an die unselige Sandra erinnernde Gesang von Lady Angellyca ist gnädig weit in den Hintergrund gemixt, aber das rettet die Scheibe kaum. An den Instrumenten allerdings ist man einigermaßen kompetent. Alles in Allem also eine leichte Verbesserung gegenüber der Vorarbeit, aber reißen tut das noch lange nix.
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