Review
Demolition - Relict IV
Relict IV ist das vierte Album der österreichischen Band Demolition, die vor gar nicht allzu langer Zeit zusammen mit Testament unterwegs waren, als die ihre Wiedervereinigung im Original-Lineup feierten. Unbekannt sind Demolition der Thrash-Gemeinde also nicht mehr.
Kein Wunder also, dass die Songs auf Relict IV massive Einflüsse der Thrash-Altmeister aufweisen, aber nicht nur Chuck Billy und Co. haben hier ihre Spuren hinterlassen, sondern auch so illustre Truppen wie Hypocrisy oder Bolt Thrower. Keine schlechten Referenzen also, aber trotzdem muss ich sagen, dass mich Demolition nicht völlig überzeugen können. Kein Zweifel, das Quintett weiß, wie man abwechlungsreiche Songs schreibt, das Tempo wird massivst variiert, hier gehen schnelle Bolzparts und langsame melodische Teile Hand in Hand ohne aufgesetzt zu wirken und auch die Songstrukturen sind nicht immer einfach zu erschließen, wie z.B. bei "Splattered Innocence". Melodien gibt es hier auch massig, auch wenn mir hier die Eingängigkeit ein wenig fehlt.
Neben diesem Manko fallen mir noch zwei weitere Kritikpunkte auf. Zum Einen verwursten Demolition gerne mal Riffs, die von eigentlich jeder Thrash-Combo im Anfangsstadium verwendet werden, siehe hierzu den Beginn von "Deconstructed World", das bei mir einfach nur großes Gähnen verursacht. Zum Anderen mangelt es Demolition an einer eigenen Identität und vor allem am Wiedererkennungswert der Songs. Auch nach mehrmaligem Hören ist und bleibt es schwer, die Songs den Österreichern zuzuordnen. Nichtsdestotrotz haben Demolition ein gutklassiges Album eingezimmert, das Thrash Metal-Anhänger einfach mal anchecken sollten.