Review
Sulphor - Ausgeburt (Demo)

Nun, dann will ich mir das Demo von Sulphor doch mal anhören, das ich letztens nach einem sehr starken Live-Auftritt eben jener in die Hand gedrückt bekommen habe.
Auf Ausgeburt werden vier Songs mit deutschsprachigen Texten präsentiert, bei denen es schwer fällt, eine Referenz zu geben. Am ehesten handelt es sich um eine gelungene Kombination zwischen Black Metal und normalem Metal mit einer guten Prise Punk - irgendwo zwischen den Apokalyptischen Reitern, Rammstein, deutschem Schwarzmetal und den Toten Hosen anzusiedeln. "Aura" ist das punkigste Stück auf der Scheibe, mir persönlich etwas zu eintönig, auch wenn viel Aggression zum Ausdruck gebracht wird - wie überhaupt insgesamt, Balladen sind hier Fehlanzeige. "Mein Ich" geht dann mehr in den Black Metal-Bereich, für "Stummer Schrei" brauchte ich einige Durchläufe, bis ich wirklich etwas damit anfangen konnte, für mich das "schwerste" Stück, handelt es sich doch sonst eher um Easy-Listening - "Gute-Laune-Musik" wäre angesichts der Texte nicht der richtige Ausdruck, sagen wir: Gute-Austob-Mucke! "Deine Augen", das langsamste Stück, gefällt mir persönlich am Besten, auch wenn es sich sicherlich nicht jedermanns Sache ist, ist die Melodieführung eher unmetallisch.
Insgesamt präsentieren sich Sulphor auf Ausgeburt nicht so abwechslungsreich, wie ich das live in Erinnerung habe, was allerdings auch daran liegen kann, dass die Gitarren so gut wie unhörbar sind oder zumindest nirgends wirklich auffallen. Alle Songs, plus vier weitere kann man sich auf der Band-Homepage kostenlos herunterladen. Ein Ohr riskieren lohnt sich, auch wenn die Produktion sicherlich nicht das Gelbe vom Ei ist. Auf jeden Fall möchte ich jedem ans Herz legen, Sulphor live anzuschauen - auf der Bühne rocken die fünf die Bude.
Von einer Wertung sehe ich aufgrund der Demo-Qualität ab, freue mich aber auf das erste Full-Length-Album der Oberbayern, welches wir wohl in näherer Zukunft erwarten können.
Tarnele
Ohne Wertung