Review

Ein wenig unsicher war ich ja schon, was die Rezension dieser Scheibe angeht. Bei Skinhead-Bands hat man ja als Außenstehender gewisse Vorurteile, das lässt sich erst mal leider nicht vermeiden. Aber wozu gibt's denn das Internet, da kann man sich ja vorher mal informieren, über wen oder was man denn da schreibt. Die Informationsbeschaffung war zwar aufwändig, weil die Thematik doch recht umfangreich ist, aber auch sehr interessant.
So handelt es sich bei Stomper 98 um eine Skinhead-Band, die dem "Oi!"-Spektrum der Skinszene zugerechnet wird. Als solche steht sie politisch eher mittig, Rechts- oder Linksradikalismus ist hier zum Glück nicht zu verzeichnen (sonst hätte ich das Review auch nicht geschrieben).
Textlich dreht sich die Chose meist um "Identität", den Zusammenhalt der Szene, kurzum die "Attitude", wirkliche radikal-politische Äußerungen habe ich keine gefunden. Hier kann ich also Entwarnung geben, ein empörter Aufschrei der politischen Aktivisten kann folglich unterbleiben.
Musikalisch handelt es sich bei Für Die Ewigkeit um die unmetallischste Scheibe, die ich seit Längerem in die Finger bekommen habe. Der Hörer findet auf dem Silberling reinrassigen (Ska-)Punk vor, recht kompetent dargeboten und nie langweilig. Gerade der recht häufige Einsatz des Saxophons lockert die ganze Scheibe deutlich auf und verpasst ihr einen weniger verbissenen Anstrich.
Für den "Normal-Metaller" ist das wohl eher nix, Riffs findet man hier kaum bis gar nicht, aber wer schon immer auch mal ein Ohr in die etwas punkigeren Regionen der Musikwelt riskiert hat, der kann dieser CD ruhig mal eine Chance geben, ich persönlich fand sie recht unterhaltsam.
Produziert ist die CD recht passend, nicht wirklich wuchtig, eher locker-fluffig, unmetallisch halt. Der Umfang ist mit über 47 Minuten auch ganz ordentlich ausgefallen, da gibt's nix zu meckern.
Gar keine schlechte Abwechslung, auch wenn ich's nicht dauerhaft hören kann. Ich hatte in letzter Zeit schon schlechtere Scheiben aus dem Metal-Bereich, da kann ich auch mal einer anderen Musikrichtung mein Ohr leihen.

Hannes

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