Review
Cripper - Freak Inside
"Cripper - der Name steht für ein thrashlastiges Projekt aus Hannover". Dieser Satz im Beipackzettel ist wohl die Untertreibung des Jahres, denn Cripper sind Thrash Metal von Kopf bis Fuß, von hinten bis vorne und von der ersten bis zur letzten Sekunde ihres Debütalbums Freak Inside. Ich glaube, ich habe schon lange kein Debüt einer deutschen Thrashband gehört, das so frisch und unverbraucht aus den Boxen geperlt ist. Cripper bieten klassischen Thrash Metal mit viel Herz, verstehen es vorzüglich, abwechslungsreiche Songs zu schreiben und mit ihren Liedern dem Hörer mit schnellen herausfordernden Riffattacken auf die Fresse zu geben oder ihn wahlweise mit mächtigen Groove- und Moshparts niederzuwalzen. Auch die Rhythmusfraktion lässt sich dabei nicht lumpen und zementiert mit druckvollem Sound ein ordenliches Fundament, auf dem sich alle Beteiligten zwischen Old-School Thrash Metal und einigen Melo-Death-Anflügen austoben dürfen. Gesanglich wird ebenfalls eine mehr als solide Leistung geboten, wobei hier zu erwähnen ist, dass mit Britta Görtz eine Frau am Mikro steht, die aber mit ihren männlichen Kollegen lockerst mithalten kann.
Als Anspieltipps seien hier einfach mal das furiose "Vicious Condition" oder das Eröffnungstrippel "Shortcut", "Sun; Colour: Black" und "Fire Walk With Me" genannt, wobei gerade Letzteres aufgrund des geilen Refrains live zu einem wahren Knaller werden dürfte. Eine höhere Wertung wird eigentlich nur noch dadurch verhindert, dass Freak Inside gegen Ende hin ein wenig die Luft ausgeht und das Material hier nicht mehr ganz so stark ist wie noch zu Anfang der Scheibe. Trotzdem ergeht hiermit eine uneingeschränkte Kaufempfehlung an alle, die sich gerne mit First Class Thrash die Ohren freipusten lassen.
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