Review
Glamour - The Mood
VÖ: 23. Februar 2007
Zeit: 45:30
Label: Metal Axe Records
Homepage: www.glamour-headquarter.de
Produktwahrheit und -klarheit - oder Etikettenschwindel? Hier muss man sagen Letzteres, und zwar zum Glück. Die vier Musikanten, um die es hier geht, haben sich zwar namenstechnisch in die Schminktopfecke gestellt, aber wer hier nun den Sound a la Poison und Konsorten erwartet, wird enttäuscht, und zwar angenehm. Rein optisch kommen Raven Black (Mikronaut), Max Treme (Guitarre), Ejay Kayman (Inselbewohner und Basser) sowie Nathan T (Weiser und Drummer) sowieso eher rüber wie eine Mischung aus T. Rex und Slade, und die Nummern ihres Debutalbums frönen denn auch eher dem straighten 70er/80er Hardrock denn der Poser-Darbietungen späterer Jahre. Das heißt: Spaß auf hohem Niveau.
Immer fröhlich, aber riffmäßig bisweilen recht dreckig kommen Stücke wie "The Mood" oder "In The Night" daher; "Say Yeah" glänzt sogar mit einem erdig-bluesigen Touch. Ein bisschen Sleaze schaut auch manchmal vorbei, was ja grundsätzlich nie verkehrt ist. Gemein ist allen Songs die eingängige Struktur sowie jeweils ein gelungener Refrain - genau das also, was das Rockerherz begehrt, wenn die Zeit für Heiterkeit gekommen ist. Und genau da haben Glamour ihre Stärke: wenn es um rockige Feelgood-Nummern geht, ist man hier richtig. 2006 waren die Herren schon im Vorprogramm von Krokus und White Lion zu sehen, wobei sie stilistisch eher zu Ersteren passen. Da gehören sie aber auch hin und haben ihre vollste Berechtigung. Showmäßig hauen sie live wohl auch mächtig auf die Pauke (die Bandinfo kündet von Pyros und Konfettiregen) - wir stellen also fest: in the mood wären wir, jetzt können sie loslegen.
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