Review
Insense - The Silent Epidemic
Die Norweger Insense legen uns mit The Silent Epidemic ihr mittlerweile drittes Album vor. Das erste Album (Insense 1992) ist unbemerkt an mir vorbei gegangen, während ich mit dem Zweitwerk Soothing Torture (2005) bereits die Ehre hatte. Und wie bereits vor zwei Jahren können mich Insense auch mit diesem Album nicht wirklich vom Hocker reißen.
Die 1999 gegründete Formation frönt auch anno 2007 einer etwas seltsamen Mischung, diesmal aus Thrash Metal und Death Metal. Sie streift dabei nicht selten die Grenzen zum Metalcore, was meistens aufgrund des Riffings zum Vorschein kommt. Aufgrund der eher gedrosselten Geschwindigkeit, gerade zu Beginn der Scheibe, beschreibe ich das Ganze mal in Richtung Disbelief mit Metalcore-Einflüssen. Für diese Betrachtungsweise sind die inzwischen variablen Vocals von Tommy Hjelm (Guitars, Vocals) verantwortlich, der mal mit Screams, mal mit cleanen Vocals aufwartet. Gepaart wird das Ganze mit progressiven Gitarrenläufen und ebensolchen Melodiebögen, die sich weit ab von (ein)gängigen Strukturen befinden. An und für sich ist das ja nichts Schlechtes, nur sind mir die Songs auf weite Strecken einfach zu kopflastig, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen. Hierzu zählt das vom tribalartigem Drumming (überhaupt muss man den Mann am Schlagzeug hier hervorheben, was der für Rhythmuswechsel aus den Ärmeln schüttelt...) begleitete "Yearning", das anfänglich etwas an Sepultura erinnert, sich dann jedoch davon entfernt und seinen Weg in verträumt anmutendem Gitarrenspiel findet, stellenweise begleitet von Pianoklängen. Flotter geht es da schon bei "The Worst Is Yet To Come" zu, der endlich einfach mal nur nach vorne losgeht und bei dem man auch einfach mal nur bangen kann, ohne sich über die Songstruktur den Kopf zerbrechen zu müssen.
Der Rest der Scheiblette ist dann doch eher vertrackt, teilweise verfrickelt, progressiv, verschachtelt, mit allerlei Breaks und Tempowechsel versehen, mit diversen Spielereien gespickt und definitiv nichts zum eben mal nebenbei Hören, geschweige denn zum Abgehen. Zwar ist hier nun im Gegensatz zu Soothing Torture ein roter Faden innerhalb der Songs zumindest manchmal zu erblicken, mehr aber auch nicht.