Review

Prinzipiell machen Neo-Prophet aus Belgien keine üble Mucke, allerdings gibt es doch einige gewöhnungsbedürftige Aspekte ihres Sounds, die mir dieses Demo Album nicht so recht schmackhaft machen wollen. Die Jungs spielen sehr melodiösen, keyboardlastigen Melodic Rock mit dezent progressivem Einschlag - die fünf Songs sind alle deutlich über der Fünf-Minuten-Marke, was zu einem der ersten Probleme des Albums führt. Man experimentiert zwar, wie man es von einer Prog-Band erwarten dürfte, dehnt dies meines Erachtens aber unnötig in die Länge und verliert sich in Wiederholungen. Zudem hat man bisweilen den Eindruck, dass das Keyboard verschiedene andere Instrumente wie Streicher, Orgel und andere Melodieinstrumente zwanghaft ersetzen sollte. Das ist insofern ein Problem, da sich die Melodien von den richtigen Instrumenten gespielt durchaus in den Hirnwindungen festsetzen könnten - so ertrinkt man lediglich im Gedudel. Alles in Allem ist die Scheibe nicht wirklich übel, aber auch nicht übermäßig toll, es hapert einfach teilweise an der instrumentalen Umsetzung. Die epische Überfrachtung durch schmalzige Keys ist einfach ein dicker Minuspunkt, der aber keinesfalls verbergen kann, dass in der Band ein gewisses Potenzial steckt. Wäre der Sound etwas erdiger und weniger schmalzig, hätte man durchaus eine höhere Wertung vergeben können.

Robert

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