Review
Ten - The Twilight Chronicles
VÖ: 25. August 2006
Zeit: 73:45
Label: Frontiers Records
Homepage: www.ten-online.com
Es gibt einige Bands, da unterscheiden sich die einzelnen Alben immer nur durch feine Nuancen von einander. Veränderungen gibt es kaum, man bleibt sich treu und bedient die Fans einfach nur mit neuem Material! Das kennt man von Bands wie Running Wild und Axel Rudi Pell genauso wie von den Melodic Rockern Ten. Denn auch auf dem mittlerweile achten Sudioalbum der britischen Band bekommen die Fans genau das, was sie von Gary Hughes und Co. haben wollen. Melodischen Hard Rock, bombastische Epen und gefühlvolle Balladen.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass den Herren so langsam die Luft ausgeht. Denn auch, wenn man nie große Veränderungen von Album zu Album bemerkte, war immer ein gewisser Elan vorhanden, eine gewisse Spritzigkeit, das was man macht, einfach immer besser machen zu wollen. Aber genau das vermisse ich auf The Twilight Chronicles etwas. Die Songs wirken irgendwie konstruiert, unnötig in die Länge gezogen und oft auch überladen (siehe z.B. "The Prologue", "Hallowed Ground" & "Oblivion"). Gerade bei dem Opener "The Prologue" hat man das Gefühl, dass sich Hughes einfach beim typischen 08/15 Melodic-Rock-Baukasten bedient und gewisse Elemente zu einem zehnminütigem Opus zueinanderschraubt. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass hier jemand ein zweites "The Name Of The Rose" oder "The Robe" komponieren möchte, er es aber nicht mehr hinbekommt (kleiner Tipp: Lass beim nächsten Mal bitte dieses furchtbare künstliche Keyboard-Bombast-Gedudel weg, dann bist du wieder ein Stückchen näher dran!). Keine Ahnung, was hier genau im Argen liegt, aber hier klingt einfach alles ein wenig angestaubt, zahnlos und der Biss fehlt. Songs wie der langsamere Rocker "Born To The Grave", das schnell nach vorne gehende "The Twilight Masquerade" oder die Ballade "This Heart Goes On" können einfach nicht mit vergleichbaren Songs der Vorgängeralben mithalten - und die überlangen Epen, die ich oben schon erwähnte gleich gar nicht!
Man hat irgendwie das Gefühl, dass Herr Hughes sein Feuer mit seinem Once And Future King Projekt verschossen hat, denn hier hatten die Songs noch Feuer und Elan. Selbst da hat er das Rad nicht neu erfunden, aber die Songs hatten alle das gewisse Etwas, um sich von 08/15 Songs abzuheben. Aber genau diese Eigenschaft fehlt den Songs auf The Twilight Chronicles leider. Schade, denn Ten waren bis jetzt eigentlich immer alles andere als Durchschnitt.
Thorsten
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