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The Human Abstract - Nocturne

The Human Abstract - Nocturne
Stil: Progressive Experimental Metal
VÖ: 08. September 2006
Zeit: 46:46
Label: Hopeless Records
Homepage: www.thehumanabstract.com

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Metal... ich glaube diese Kategorie wurde für eine Band schon lange nicht mehr verwendet. Dabei passt das eigentlich ganz gut, denn The Human Abstract wildern in ziemlich vielen Regionen des Metal. Und bevor man in der Stilbezeichnung drölfzig Kategorien verwurstet, nimmt man schlicht Metal. Einverstanden! Aber was gäbe ich dafür, wenn hier ein richtiger Metalsänger am Mikro stünde. Idealerweise jemand, der seine Stimme so einsetzt wie Chris Krall auf dem Into Eternity Album Buried In Oblivion. Nicht dass Shouter, Sänger und Brüllwürfel Nathan Ells es nicht drauf hätte, sicherlich kann er gefühlvoll singen und weiß sein Organ auch bei ruppigen Passagen gut einzusetzen, aber, frei und direkt herausgesagt, diese verdammte Metalcore-Stimme verhagelt mir eine ganze Menge Spaß an Nocturne. Vor allem mit fortschreitender Spieldauer macht sich das negativ bemerkbar, denn da wird immer deutlicher, dass es sich hierbei um relativ konventionelle Gesangsarbeit handelt, die man an allen Ecken und Enden im Metalcore-Sektor zu Gehör bekommt.

Dabei ist das Album alles andere als ein konventioneller Metalcorebrocken geworden. Klar, raue Hardcore-Passagen findet man auch hier, die meiste Zeit schippert man aber in Metalbereichen, die neben eher klassisch angehauchten Sachen auch verfrickelt Progressives enthalten, bei dem man mit den Ohren schnackelt. Und von konventionellen Songstrukturen scheinen The Human Abstract auch noch nichts gehört zu haben. Denn immer, wenn man mit einem fetten Riff oder treibenden Beat gerade so richtig Fahrt aufgenommen hat, wird man mit einer klassischen Gniedel-Fiedel-Passage in eine völlig andere Richtung gerissen, nur um im nächsten Moment eine weitere Kurskorrektur zu einem getragenen und einfühlsamen Songteil vorzunehmen. Hat man diesen Schock überwunden, geht's schon wieder heftig deftig weiter. Berechenbar ist wirklich anders. Abgehackt und unzusammenhängend aber ebenso, denn die fünf Amis schaffen es, ihre Songs trotz aller Wendungen, Ideen und Stilvielfalt nachvollziehbar und eingängig zu halten. Aber der Gesang, naja, egal... Müßig zu erwähnen, dass die beiden Gitarristen A.J. Minette und Dean Herrera, Bassist Kenny Arehart und Schlagzeuger Brett Powell spieltechnisch einiges auf der Pfanne haben.

Nocturne ist sicherlich kein einfaches Stück Musik, aber Leute, die gerne mal über den Tellerrand hinausblicken und auch vor progressiver Mucke nicht zurückschrecken, finden mit The Human Abstract sicherlich einen interessanten Neuzugang für ihren Einkaufszettel. Aber was mache ich nur mit dem Gesang...?

Lord Obirah

5 von 6 Punkten

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