Review
Verminous - Impious Sacrilege
Ein kurzes Klavierintro und danach nur noch Old School Death Metal! So muss man sich das Debut von Verminous (früher Delve) vorstellen. Die Schweden zocken dabei natürlich die landesübliche Spielart des Todesbleis, aber nicht etwa die inzwischen mehr als ausgelutschte Variante von Entombed oder Dismember, sondern die der At The Gates-Vorgängertruppe Grotesque.
Der Vierer hackt sich derart geradlinig und kompromisslos durch die gute halbe Stunde, dass man sich fragen muss, ob sie die letzten 15 Jahre überhaupt neue Platten gehört haben. Das soll aber nicht heissen, dass die Platte altbacken oder langweilig klingt; die Songs kommen recht frisch aus den Boxen und man merkt den Burschen richtig an, dass sie Spass beim Spielen haben. Der Sound der Scheibe ist ziemlich roh und ungestüm, was meiner Meinung nach vor allem dem wüsten Drumsound zuzuschreiben ist.
Neben den bereits erwähnten Grotesque scheinen die Herren auch recht gerne Bands wie Vader und uralt-Morbid Angel zu hören. Das ergibt eine Mischung, die sowohl Thrasher als auch Schwedentod-Fanatiker ansprechen dürfte. Natürlich erfinden Verminous den Elch nicht neu, aber in Zeiten, in denen Bands versuchen immer frickliger zu werden und dabei das eigentliche Ziel, gute Songs zu schreiben, aus den Augen verlieren, kommt so eine simple, aber herzliche Platte genau richtig. Dafür vier Punkte.
Erinc