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Dio - Dio's Inferno - The Last In Live

Dio - Dio's Inferno - The Last In Live
Stil: Hard Rock
VÖ: 26. Mai 2006
Zeit: CD 1 45:50 - CD 2 46:45
Label: SPV
Homepage: www.ronniejamesdio.com

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SPV tut sich in jüngster Zeit vor allem durch Re-Releases hervor. Erst bringen sie uns die beiden ersten Monster Magnet-Scheiben Spine Of God und Tab wieder, und jetzt ziehen sie Werke des kleinen Mannes mit der großen Stimme aus dem Hut - in diesem Falle der Live-Mitschnitt einiger Gigs, die Dio auf der Angry Machines-Tour in Chicago, Bremen und Tokyo 1996/97 absolvierte. Dass Mister Padavena selbst keiner lobenden Worte bedarf, ist selbstverständlich, und die ihn umgebende Mannschaft ist mit Drummer Vinnie Appice und Gitarrero Tracy G. so hochkarätig wie zu besten Zeiten. Was checkt man also bei einer solchen Live-Scheibe?

Punkt 1: Sound. Urteil: bestens. Tracy G.s Gitarrenwucht drückt einen geradewegs an die Wand, die Drums und der Bass sind tight wie Hund. Kommt gut!
Punkt 2: Stimme? Bei Dio immer über alle Zweifel erhaben, hier besonders. Alle Höhen passen, das Ganze kommt voluminös und für das Alter des Herren immer noch extrem beeindruckend rüber. Der Shouter präsentiert sich außerdem bestens aufgelegt, höflich (wie immer) und in ausgelassener Plauderlaune - "what would you say if we did an unplugged track now? Yes, I'd say the same - fuck that!!"
Punkt 3: Tracklist. Ist hier entscheidend, denn nach den Klassikern der ersten Solojahre muss man bei Dio ja wohl oder übel konstatieren, dass die Werke neueren Datums nicht mehr so ganz einschlagen konnten. Das scheint wohl auch Herrn Dio eindeutig bewusst zu sein - denn der Großteil des Materials, das er hier an den Start schickt, gehört zur (ganz) frühen Phase. Von dem Album, das auf der Tour ja eigentlich aktuell war, Angry Machines eben, kommen ganze zwei Tracks, von Strange Highways (1993) nur "Jesus, Mary And The Holy Ghost" - und auf die hätte man auch noch getrost verzichten können. Davon abgesehen hauen uns die Mannen schwerpunktmäßig Material von Holy Diver um die Ohren - "Stand Up And Shout", der Titeltrack, das brillante "Don't Talk To Strangers", "Straight Through The Heart", der Gassenhauer "Rainbow In The Dark", all das ist hier in starken Versionen vertreten. Klar dürfen auch Perlen aus der Rainbow- und Sabbath-Zeit nicht fehlen - hier kann man sich an einem schönen "Heaven And Hell" und an einem krachigen "Mob Rules" (der Mops regiert!) laben, und auch die obligatorischen Regenbogen-Nummern "Man On The Silver Mountain", "Long Live Rock'n'Roll", "Mistreated" und das dort geschickt eingebaute "Catch The Rainbow" erwärmen die Klassiker-Seele. Verwunderung aber an anderer Front: die Scheibe heißt doch The Last In Live - warum gibt es dann nur ganze zwei Stücke ("We Rock" und das Titelstück) von diesem Werk, das doch eigentlich Dios bestes ist? Und wieso werden die beiden doch mehr als passablen Alben Sacred Heart und Dream Evil überhaupt nicht berücksichtigt? Tja, das bleibt wohl das Geheimnis von Meister Padavena. Schade, denn schließlich wäre hier mit "Rock'n'Roll Children", "King Of Rock'n' Roll" oder "Dream Evil" weiteres hochkarätiges Material möglich gewesen. Aber wer sind wir, die Auswahl unter solchen Klassikern zu kritisieren, die Dio selbst so beschreibt: "Wir haben ein Set aus großartigen Songs zusammengestellt, die die Zeit überdauert haben und immer noch mit dem Feuer brennen, aus dem sie entstanden"? So lange dieser Herr in respektablem Alter immer noch wie 1981 berichtet, dass der Holy Diver zu lange im mitternächtlichen Meer verblieben sei, dann ist doch alles ok.

Holgi

5 von 6 Punkten

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