Review
Various Artists - Schattenreich Vol. 3
Das Schattenreich geht mit Volume drei in die nächste Runde. Auf zwei CDs wird hier reichlich was für die Ohren geboten, denn bei 38 Songs und einer Spielzeit von mehr als 154 Minuten kann man sich echt nicht beklagen. Zudem wird das ganze nicht nur als Doppel-CD, sondern auch noch als DVD erhältlich sein, dann noch durch diverse Interviews und Berichte ergänzt.
Präsentiert wird das ganze vom Sonic Seducer Magazin, das dem ein oder anderen sicherlich bereits ein Begriff ist, der seine Ohren nicht nur für harte Stromgitarren aufsperrt. Allen anderen sei vermittelt, dass das Sonic Seducer sich dem Gothic, EBM und Electro verschrieben hat.
Dementsprechend ist natürlich überwiegend auch die Bandauswahl getroffen worden, die wir auf vorliegender dritten Ausgabe des Schattenreiches vorfinden. Wobei man sagen muss, dass sich die Herausgeber um eine gute Mischung bemüht haben, die durchaus gelungen ist. Somit dürfte für jedes dunkle Herz etwas am Start sein.
Die Verehrer harter Stromgitarren werden z.B. mit Rammstein ("Rosenrot"), mit dem nicht mehr ganz taufrischen "Wish I Had An Angel" (Nightwish), In Extremos "Liam" oder dem auch schon etwas älterem "Personal Jesus" von Marilyn Manson zufrieden gestellt. Letzterer darf sowieso auf keinem ordentlichen Sampler für die schwarze Szene fehlen. Ebenso wenig die Schmuserocker von HIM, die mit "And Love Said No" vertreten sind.
Für Freunde elektronischer Klänge ist natürlich bestens gesorgt worden, denn mit Bands wie Covenant, ASP, Skinny Puppy, Deine Lakaien, Qntal oder Paul Van Dyk hat man schon mal ordentlich bekannte Namen mit am Start. Und der "Skandalsong" der letzten Tage, "Gott Ist Ein Popstar" von Oomph! darf natürlich auch auf keinen Fall fehlen. Joachim Witt fragt sich dagegen, "Wo Versteckt Sich Gott?".
Doch leider sind auch ein paar Songs vertreten, die ich nicht unbedingt in die dunkle Ecke einordnen würde, denn "Krafty" von New Order klingt einfach nur nach Sommer-Sonne-Fun-Punk der Marke Blink 182, dass es fast schon weh tut. Auch Apoptygma Berzerk haben mich in der Vergangenheit mehr überzeugen können, "Shine On" klingt auch viel zu fröhlich und einfallslos.
Etwas überrascht war ich dagegen von "Psycho Kid" von Hubert Kah (ja, genau derjenige, der in den 80ern mit "Rosemarie" oder "Sternenhimmel" berühmt wurde), das sich zwar auch sehr an dem Synthie-Pop vergangener Jahre anlehnt, aber trotzdem zu gefallen weiß.
Alles in allem also ein Sampler, der für jeden etwas parat hält und einen guten Einblick in die dunkle Szene gewährt.
Ohne Wertung