Review
Ureas - The Naked Truth
Ureas sind das Baby der Dänen Heidi und Per Johansson. Die sind wiederum miteinander verheiratet und teilen sich auf ihrem Debüt den Gesang. Während Heidi mit zarter Stimme versucht Emotionen und Gefühl in die Lieder einzubringen, übernimmt Per den aggressiveren Teil, ohne dabei aber in diese typischen gegrowlten Regionen abzudriften. Stattdessen hört sich Per nicht nur einmal an wie eine meckernde Ziege, deren Gesang nicht nur einmal extrem schräg klingt und nicht nur einmal neben der Spur liegt. Betont wird das Ganze durch verschiedenste Effekte, die über die Gesangsspuren gelegt wurden, echt gruselig.
Die Musik bietet maximal Durchschnittskost, poppige Melodien, die viel kommerzielles Potenzial besitzen und nicht nur einmal in düstere, ja sogar melancholische Gefilde abdriften ("Survived") und nun ja, ebenfalls nur durchschnittliche Instrumentalarbeit, mal rockiger wie bei "In My Life", mal progressiver wie bei "Bang Bang" oder eben etwas härter wie beim einleitenden "Intoxicated". Auch die obligatorische (Halb-) Ballade darf natürlich nicht fehlen, aber "Colour Us Blind" ist sowas von ein Griff ins Klo, ich kann's gar nicht ausdrücken. Hier stimmt so gut wie gar nichts, weder die Akustikklampfe, noch das Solo, vom Gesang ganz zu schweigen.
The Naked Truth ist der klägliche Versuch, ein Album einzuspielen, das zugleich anspruchsvoll wie eingängig und emotional sein soll. Das scheitert aber schon am Gesang, auf den die Songs zugeschnitten sind und der folglich die Lieder dominiert. The Naked Truth ist einfach nur grottig, langweilig und vor allem gesangstechnisch höchst nervig. Spart euch euer Geld, das hier braucht absolut keiner. Das ist leider die nackte Wahrheit.
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