Review
Zoo Army - 507

VÖ: 03. März 2006
Zeit: 55:54
Label: Rockin' Nation Music
Homepage: www.zooarmy.de
Erinnert sich noch jemand an Gil, der Ende der Neunziger Jahre mit schulterlangen blonden Haaren und einer Gitarre eine Art allein operierenden Hanson-Bruder darstellte? Nein? Macht nichts. Gil Ofarim hat sich seitdem die Haare abgeschnitten und die Akustikklampfe gegen eine E-Gitarre getauscht. Zusammen mit seinem Bruder Tal am Bass, Roland Söns an der zweiten Gitarre und Dominik Scholz am Schlagzeug bildet er nun mit Zoo Army eine richtige Band. Musikalisch widmen sich die vier Münchner dem Alternative Rock irgendwo zwischen Nickelback und The Rasmus, allerdings ein bisschen rifforientierter. Natürlich gibt es auch hier kuschelige Pop-Rockstücke wie "I'm Alive" und mit "Feel" auch eine Herzschmerzballade, die absolut radio- und freundintauglich sind. Ab und zu blitzt jedoch ein knackiges Riff auf, das ein bisschen Pfeffer in die Sache bringt ("Never"). Die charismatische Stimme Gils sticht dabei in jeder Stimmungslage angenehm hervor. Sie erinnert mich ein bisschen an Rob Thomas von Matchbox 20, ist schön in Szene gesetzt und wirkt nie aufgesetzt oder künstlich. Überhaupt gefällt an 507 die Natürlichkeit. Diese Musik kommt von Herzen, da ist nichts durchkalkuliert oder berechnet. Der organische und trotzdem klare Sound tut hierzu sein Übriges.
Zoo Army sind keine Metalband und entsprechend hoch oder vielmehr niedrig ist der Härtegrad angesiedelt. 507 ist ein sehr schönes Rockalbum. Nicht mehr, aber auf keinen Fall weniger.
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