Review
The Devin Townsend Band - Synchestra
Ich hatte gehofft, in diesem Text Devin Townsend nicht mit dem abgestandenen Begriff des verrückten Professors in Verbindung bringen zu müssen, aber Mist, da ist es ja schon geschehen.
Nun, da kann ich ja auch gleich verkünden, dass das vorliegende Album abermals zeigt, dass Herr Townsend an dem ihm anhaftenden Ruf nicht gerade unschuldig ist.
Synchestra ist als ruhiger Gegenpol zu den anstrengenden letzten Alben angelegt und tut sich auch nicht allzu schwer damit, als ein solcher her zu halten. Doch wer dachte, dass die Festlegung auf ein insgesamt ruhigeres Liedgut der Townsendschen Experimentierfreude (argh, schon wieder!) zur Last fallen würde, der lag und liegt freilich falsch. Kopfschütteln beschert in jeder Hinsicht der mittlere Teil des Albums:
Ein "Babysong" mit Säuglingsgequäke endet im Black Metal, nur um von einer so genannten "Vampolka" abgelöst zu werden. Das ist wohl eine Mischung aus Polka und Gruselstückchen und sehr darauf aus, die Tanzbeine und Sargdeckel schwingen zu lassen. Daraus wird im nächsten Stück ein ordentlich durchriffter Metalsong gefertigt.
Man könnte diesbezüglich aber natürlich auch von einer etwas krampfhaft betonten Vielseitigkeit sprechen. Das ist auch der Grund, warum mich Synchestra letztlich nicht besonders reizt.
Man kann es auf keiner Party auflegen, weil wohl jede Fraktion sich drei Viertel der Zeit über die Musik beschweren würde. Und so etwas wie ein roter Faden ist schlicht und ergreifend nicht vorhanden. Zwar sind einige wenige Momente z.B. im zweiten Song "Hypergeek" sehr gelungen, aber das reicht einfach nicht.
Tankred