Review
Debauchery - Torture Pit
Das von einer netten Gore-Szene geschmückte Cover des neuen Albums Torture Pit aus dem Hause Debauchery zeigt dem Hörer bereits, dass es hier heftig zur Sache geht. Beim Anblick des Covers denkt man spontan an Cannibal Corpse, und liegt dabei gar nicht so falsch. Debauchery holzen dermaßen ungeniert durch die Botanik, dass es eine wahre Freude ist.
Trotz des eher an Grindcore erinnernden Covers ist man musikalisch eher in der Nähe von Six Feet Under, und diese Route behält man die ganze CD über bei. Bereits zu Anfang fällt dem Hörer jedoch der nicht gerade sattelfeste Sound auf, der sehr dumpf und tief aus den Boxen dröhnt. Für Musikfanatiker, die gerne jedes einzelne Instrument sauber hören, ist das wohl weniger etwas. Man könnte mitunter vermuten, dass es sich hier um Absicht handelt, aber das sei mal dahin gestellt. Der seltsame Unterhall in der Sängerstimme schadet meines Erachtens der Atmosphäre des Silberlings etwas, aber das sollte jeder beim Probehören für sich selbst entscheiden. Die Atmosphäre selbst ist sehr kalt, hart, ja fast schwarzmetallisch.
Von der Geschwindigkeit her sind die Songs im Schnitt eher im Midtempo, wenn nicht gar darunter angesiedelt. Die Agressivität der Songs wird vor allem durch den Gesang und die tiefen Gitarren erzeugt, was durchweg gut gelingt.
Das Hauptproblem des Albums ist, dass man sich kaum abwechselt; so wird mit fortschreitender Spieldauer der Silberling allmählich langweilig, obwohl man der Band durchaus technisches und songwriterisches Können zusprechen kann. Im Endeffekt bleibt hier ein Album des gehobenen Durchschnitts, das vor allem an der mangelnden Abwechslung krankt, aber fürs Geld eine großzügige Spieldauer von über einer Stunde bietet.
Robert
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