Review
Jerkstore - Blood On Canvas
Holla... das ist doch mal eine echte Überraschung. Dachte ich beim ersten Kontakt mit dem Promozettel noch mit Grausen an die letzte als Stoner Rock titulierte CD, die auf meinem Schreibtisch landete, zurück, muss ich meine Meinung nun wohl revidieren. Denn was die Dänen Jerkstore hier von sich geben, ist weit entfernt von dem belanglosen Gedudel, das mich zuletzt heimgesucht hat. Das hier ist Rock - im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Stilmittel auf die die Band dabei zurückgreift, sind nicht sonderlich schwer zu beschreiben. Tief gestimmte Gitarren, griffige Riffs, rockige Grooves, ein räudig-rauchig klingender Sänger und ein Rhythmus der ohne Umwege direkt ins Blut und von dort in die diversen Extremitäten geht. Auf experimentelle Ausritte bzw. Variationen im Songwriting hat man im Hause Jerkstore dabei aber geflissentlich verzichtet. Die Songs sind schnörkellos gespielt, kommen schnell auf den Punkt, rocken wie die Sau, hören sich allerdings auch relativ ähnlich an. Für die größte Abwechslung der 38 Minuten sorgt die Ballade "Time Crawls". Dass die Sache dann aber dennoch nicht langweilig wird, liegt wohl an der Gabe der Dänen mitreißende Rocksongs zu schreiben, die sich in so gut wie jeder Lebenslage spielen lassen. Da verzichtet man dann auch gerne mal auf die Variation - vor allem wenn das Fehlen von Abwechslung nicht in künstlerischen Unvermögen sondern reiner Absicht zu suchen ist.
Wer von euch Scheiben von den Spiritual Beggars oder der Black Label Society im Regal stehen hat und auch keine Abneigung gegen Musik der Marke Soundgarden verspürt, dem sei dringend empfohlen hier ein Ohr zu riskieren. Songs wie "Protest", "Powder", "People Like You", "Get 2 Be Gone" oder "The Unbearable Heaviness Of Being" werden euch von der Qualität Jerkstores überzeugen.
JR