Review
Presto Ballet - Peace Among The Ruins
Von der Rückkehr von Metal Church ist ja nicht jeder begeistert. Auch wenn es klasse ist, dass auch jüngere Semester wie ich die Jungs noch mal, wie zuletzt in Wacken, live sehen können: Ob es nun wirklich nötig ist, dass Kurdt Vanderhoof und seine heutigen Bandkollegen jetzt einfach fröhlich Album um Album ihre glorreiche Vergangenheit ausbeuten? Wird man sehen.
Was man hingegen jetzt schon sehen kann, ist, dass Kurdt noch ganz andere Sachen auf dem Kasten hat als Achtziger-Schwermetall.
Mit dem Debüt seines Projektes Presto Ballet springt er nämlich nochmal ein Jahrzehnt zurück, in die Siebziger. Und denkt sich: wenn schon, denn schon. Peace Among The Ruins ist komplett analog aufgenommen worden. Und wer da meint, dennoch ein Keyboard hören zu können, der muss einmal in einem (historischen?) Musiklexikon unter "Mellotron" nachschlagen. Verwendung finden auch analoge Synthies sowie eine richtige Hammondorgel.
Doch das ist eigentlich nebensächlich. Vor allem nämlich, und das ist wohl das "siebzigerigste" an Peace Among The Ruins, sind den Jungs einige großartige progressive Rocksongs eingefallen.
Mit "Fringes" z.B. hat Vanderhoof einen hoffnungslosen Ohrwurm geschaffen.
Wer's nicht glaubt, sollte einfach mal reinhören. Das gilt natürlich auch für eingefleischte Metallkirchgänger, die hier allerdings eine recht ungewohnte Predigt erwartet.
Tankred