Review
Custard - Wheels Of Time
Ist schon irgendwie komisch, wie viele Bands, die man schon vergessen hatte, in diesen Tagen aus der Versenkung erscheinen. Die deutschen Custard sind so ein Fall. Konnten sie anno 1998 mit Kingdoms Of You Life und 2000 mit For My King kräftig in der Power Metal Szene punkten, wurde es anschließend ziemlich still um die Jungs. Nun, fünf Jahre später, melden sie sich mit Wheels Of Time eindrucksvoll zurück.
Mit dem Titelstück geht es dann auch nach einem kurzen Intro sehr schnell zur Sache. Hier trifft die alte Vokabel Speed Metal die Sache genau auf den Punkt. Rasende Drums, flitzeschnelles Riffing und hoher, stets melodischer Gesang. Bangerherz, was willst Du mehr? Wer sich bei diesen Klängen an die alten Helloween zu Walls Of Jericho Zeiten erinnert fühlt, liegt definitiv nicht daneben. Gut, dem einen oder anderen mag der Gesang etwas zu hoch erscheinen, doch passt er hier wie die berühmte Faust aufs Auge. "Escape Reality" dagegen zeigt Custard von der stampfenden Midtempo Seite, ebenso wie bei "Shine On", das einen leichten Balladen Einschlag hat. Somit wäre diese obligatorische Quote auch erfüllt. Aber ansonsten regiert hier klar das Up-Tempo, ohne eintönig zu werden. Custard zelebrieren wunderbaren 80er Jahre Speed Metal mit viel Melodien abseits des heutigen bombastischen, überladenen Power Metal. Manchmal ist weniger halt doch einfach mehr.
Wer die bereits genannte Walls of Jericho zu seinen Faves zählt, kann hier beruhigt zugreifen und erhält ein Klasse Speed/Power Metal Scheibchen. Jedoch aufgrund der teilweise zu deutlichen Parallelen hat es nicht zu mehr gereicht.