Review
Falling From Grace - At The Edge

VÖ: 02. Mai 2025
Zeit: 38:21
Label: Inverse Records
Homepage: www.facebook.com/FallingFromGraceFIN/#
Melancholie und typisch finnische Melodieführung? Fehlanzeige! Nach zwei EPs ist At The Edge nun das erste vollständige Album der im Jahr 2013 gegründeten Band Falling From Grace, die trotz ihrer Herkunft ganz anders agiert als das Gros ihrer Landeskollegen. Diese fünf Finnen stellen ihren Melodic Death Metal nämlich auf ein dickes Fundament aus Groove, Rhythmus und Testosteron!
Wenn gleich zu Beginn der Titeltrack oder das folgende "Final Hour" durch die Membrane drücken, walzen sie alles nieder, das ihnen in die Quere kommt. Mit "Downfall" sorgen zwar ein paar Synthesizer für feierliche Momente, doch rückt der Fünfer deswegen von seinem Kurs nicht weiter ab. Scharf geschliffenes Thrash-Riffing bereichert zudem immer wieder das Geschehen, so in "Egoistic" oder "The Abyss". Wo Falling From Grace die meiste Zeit über im komfortablen Midtempo agieren, treten sie mit "Shadow" das Gaspedal dezent nach unten und erinnern dank der melodischen Gitarrenläufe in Ansätzen sogar an Amon Amarth. Mit dem Rausschmeißer "The Creator" wird es schließlich doch ein wenig finnisch. Mit symphonischen Synthesizern, balladesken Einschüben und gesprochenen Passagen beschreiten Falling From Grace im Finale ein kleines Fleckchen musikalisches Neuland.
Das hilft jedoch nicht darüber hinweg, dass At The Edge im Großen und Ganzen ein wenig zu homogen geraten ist. So fehlt es dem Album nicht nur an herausstechendem Hitmaterial, sondern eben streckenweise auch an Abwechslung. Doch daran lässt sich arbeiten. Unterm Strich haben Falling From Grace ein veritables Debüt geliefert und es sollte sich lohnen, die Band im Auge zu behalten.