Review
Sacred Steel - Ritual Supremacy

VÖ: 25. April 2025
Zeit: 49:19
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Homepage: www.sacredsteel.de
Es war in letzter Zeit ein wenig ruhig geworden um das Ludwigsburger Kollektiv Sacred Steel. Der letzte Dreher Heavy Metal Sacrifice datiert auf 2016 - eine solch lange Albumpause gab es bei Sacred Steel seit ihrem 1997er Debüt noch nie! Tatsächlich drehte sich in den letzten Jahren auch das Besetzungskarussell, Bass und Gitarre wurden mit Toni Ieva und Jörn Langenfeld neu besetzt, sodass man nun gespannt sein darf, was uns das neue Line-Up beschert.
So viel gleich vorweg: Sacred Steel sind ihrem ungeschminkten Sound zu 100% treu geblieben. Gebot wird einmal mehr hart und ehrlich gespielter Heavy Metal, wie er eben gerne jenseits des Mainstreams geboren wird. Dabei zeichnet sich Ritual Supremacy, so der Titel des neuen und mittlerweile zehnten Langeisens, durch eine stilistische Varianz aus, die das Aufkommen von Langeweile im Keim erstickt. Natürlich findet man an der Grenze zum Thrash rasende und bandtypische Speed-Boliden wie "A Shadow In The Bell Tower", "Demon With Possession" oder den Titeltrack im Set. Daneben auch gedrosselte Groover wie "The Watcher Infernal" oder mit "Entombed Within The Iron Walls Of Dis" ein epischer Longtrack mit denkwürdigem Eröffnungs-Riff! "Bedlam Eternal" schwingt die tonnenschwere Doom-Keule und demonstriert, dass Sacred Steel in diesem Metier glaubwürdiger agieren als manch ein Überzeugungs-Doomster. Schließlich dürfen auch Metal-Klischees nicht fehlen und werden in "Leather, Spikes And Chains" extra dick bis zur Grenze des Erträglichen aufgetragen.
Zum Ende hin lassen sich zum flotten und gleichsam melodischen "Omen Rider" einmal mehr die geballten Fäuste in die Luft recken, ehe mit dem finalen "Blackness Come To Me" auch eine veritable und gänzlich schmalzfreie Ballade an den Start gebracht wird. Die neue Besetzung funktioniert also gar prächtig! Wenngleich man auf Ritual Supremacy einen herausstechenden Hit nur schwerlich identifizieren wird, erlaubt sich die Band andererseits auch keinerlei Aussetzer und weiß über die gesamte Spielzeit zu unterhalten.